Bern – 2019 ist 75 Prozent des Stroms aus Schweizer Steckdosen von erneuerbaren Quellen gekommen. Den Löwenanteil lieferte mit 66 Prozent die Grosswasserkraft. 8,4 Prozent stammten aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse.
Gegenüber dem Vorjahr stieg damit der Anteil der erneuerbaren Energien am Liefermix um einen Prozentpunkt, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag mitteilte. 19,1 Prozent des Stroms wurden von Atomkraftwerken geliefert und knapp 2 Prozent aus Abfall. Für 4 Prozent war die Herkunft nicht überprüfbar.
Höherer Anteil an Atomstrom
Da Strom aus nicht überprüfbaren Quellen – der sogenannte Graustrom – ab 2020 nicht mehr zugelassen ist, weichen Grossverbraucher gemäss dem BFE vermehrt auf inländische Atomenergie aus. Der Anteil des Atomstroms am Liefermix erhöhte sich im vergangenen Jahr gegenüber 2018 (17,3 Prozent).
In den meisten Nachbarländern existieren keine Herkunftsnachweise für Strom aus konventionellen Kraftwerken. Die Schweiz hat Ersatznachweise eingeführt und muss damit keinen Graustrom mehr deklarieren. Der Anteil Kohlestrom, der mittels dieser Ersatznachweise importiert wurde, halbierte sich zwischen 2018 und 2019 auf ein halbes Prozent.
56,4% des Stroms aus der Wasserkraft
Der Liefermix des Stroms aus der Steckdose unterscheidet sich vom Produktionsmix. 56,4 Prozent des Stroms produziert die Schweiz aus Wasserkraft, 35,2 Prozent aus Atomkraftwerken, 2,6 Prozent aus fossiler und knapp 6 Prozent aus neuen erneuerbaren Energien.
Aus Schweizer Steckdosen fliesst aber aber nicht nur Strom aus einheimischer Produktion: Es herrscht ein reger Handel mit dem Ausland. Deshalb stimmt der Produktionsmix nicht mit dem Liefermix überein. (awp/mc/pg)