Julían Díaz, CEO Dufry.
Zürich – Der Reisedetailhändler Dufry hat im Jahr 2012 den Umsatz deutlich steigern können. Auch die Profitabilität verbesserte sich, hauptsächlich aufgrund eintretender Synergieeffekte aus den vergangenen Akquisitionen. Das Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft, gibt aber keine konkrete Prognose ab. Eine Dividende wird wie erwartet nicht gezahlt.
Dufry erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 3,15 Mrd CHF, was einem Wachstum von knapp 20% entspricht. Das organische Wachstum betrug 3,7% und die Akquisitionen trugen 11,2% bei, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dazu kommt ein positiver Währungseffekt von 4,7%.
Der Bruttogewinn stieg um 21% auf 1,86 Mrd, der EBITDA um 28% auf 474,0 Mio. Unter dem Strich lag der Reingewinn nach Minderheiten um gut 9% höher bei 122,4 Mio. Die Bruttomarge stieg um 70 Basispunkte auf 58,9%, die EBITDA-Marge erreichte mit 15,0% ein neues Rekordniveau. Der Netto Cash Flow kletterte um rund 14% auf 382,5 Mio CHF.
Mit den Zahlen hat Dufry die Erwartungen der Analysten nur beim Umsatz getroffen, die Gewinnziffern schrammten hingegen an den Prognosen vorbei.
Alle Regionen wachsen
Besonders stark entwickelte sich das Geschäft in der Region America I, wo der Umsatz um 48% auf 778 Mio CHF anstieg. In Mexiko wurde das Geschäft durch erhöhte Passagierzahlen unterstützt und in der Karibik lief das Geschäft vor allem in der Dominikanischen Republik und Trinidad gut. Argentinien und Uruguay waren derweil von der Insolvenz der Fluglinie Pluna Anfang Juli betroffen.
In der Region EMEA & Asien erzielte Dufry ein Umsatzplus von gut 20% auf 790 Mio CHF. Das Wachstum wurde insbesondere durch die starke Entwicklung in Asien und Afrika getrieben, wo die die meisten Märkte ein zweistelliges Wachstum verzeichneten. Neue Konzessionen in Chengdu hätten den Anstieg in China zusätzlich unterstützt, hiess es weiter.
Schwäche in Brasilien
In den USA & Kanada wurde mit 809 Mio CHF rund 16% mehr Umsatz erzielt. Kontinuierlicher Ausbau von Ladenfläche und der Erhalt neuer Konzessionen sorgten für das solide Wachstum. Hurricane Sandy hatte im letzten Jahresviertel einen negativen Effekt, dieser war aber zeitlich limitiert.
Die Region America II mit Brasilien, dem Wachstumstreiber der vergangenen Jahre, entwickelte sich nur schleppend und erzielte nur ein mageres Wachstum von knapp 0,2% auf 731 Mio CHF. Die Wirtschaftsabschwächung in Brasilien sowie die Abwertung des Real gegenüber dem US-Dollar seien die Hauptgründe. Allerdings sei es durch verschiedene Massnahmen gelungen, die Auswirkungen auf die Profitabilität zu begrenzen.
Wachstumsstrategie wird fortgesetzt – Positiver Ausblick
Die Strategie bleibe unverändert. «Wir fokussieren uns weiter auf profitables Wachstum und Cash-Generierung», wird CEO Julian Diaz in der Mitteilung zitiert. Der mittel- und langfristige Trend in der Branche bleibe intakt und auch die Konsolidierung gehe weiter. Man werde weiter aktiv nach Akquisitionsmöglichkeiten suchen. Der Fokus liege dabei hauptsächlich auf den Schwellenländern sowie in den Tourismusdestinationen.
Mit dem Ausblick gibt sich Dufry gewohnt vage. Für 2013 sei der allgemeine Ausblick positiv, auch wenn es weltweit einzelne Regionen mit wirtschaftlichen Problemen gebe, so Diaz weiter. Derzeit werde ein Passagierwachstum von 5,5% erwartet. Auch wenn regional die Unterschiede bestehen bleiben dürften, sollte es doch in allen Regionen Wachstum geben. (awp/mc/upd/ps)