Basel – Der Reise-Detailhändler Dufry ist im ersten Quartal 2017 weiter gewachsen. Das organische Umsatzwachstum beschleunigte sich gegenüber dem Schlussquartal 2016 und auch die operative Marge lag leicht über dem Vorjahr. Unter dem Strich resultierte aufgrund hoher Sonderkosten weiterhin ein grosser Verlust. Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich Dufry zuversichtlich und bestätigt die geltenden Mittelfristziele.
Der Umsatz stieg im ersten Jahresviertel gegenüber dem Vorjahr um 4,7% auf 1’707 Mio CHF. Organisch erhöhte sich der Umsatz um 7,2%, nach einem Minus von 5,2% im Vorjahresquartal sowie einem Plus von 5,6% im Schlussquartal 2016, teilt Dufry am Dienstag mit. Der Währungseinfluss lag im ersten Jahresviertel bei -1,9% und Veränderungen im Konsolidierungskreis hatten einen negativen Einfluss von 0,6%.
Die Bruttogewinnmarge legte dank Synergien aus der WDF-Übernahme um 100 Basispunkte auf 59,6% zu. Der EBITDA-Betriebsgewinn stieg um 5,6% auf 155 Mio CHF, was einer um 10 Basispunkten höheren Marge von 9,1% entspricht. Unter dem Strich resultierte aufgrund von anhaltenden Sonderaufwendungen ein Reinergebnis nach Minderheiten von -60,8 Mio, nach einem Fehlbetrag von -85,6 Mio im Vorjahr. Das Cash-EPS, d.h. der Gewinn pro Aktie unter Ausschluss der Amortisationskosten, lag im ersten Jahresviertel bei 0,29 CHF nach -0,05 CHF in der Vorjahresperiode.
Lateinamerika wächst am schnellsten
Mit Blick auf die Regionen schnitt Lateinamerika mit einem organischen Wachstum von 12,7% im ersten Quartal am besten ab, wobei sich vor allem der wichtige Markt Brasilien weiter erholen konnte. In der grössten Region Zentral- und Osteuropa, zu der auch Grossbritannien und Russland zählen, wuchs Dufry organisch um 8,8%. In Grossbritannien habe sich die starke Entwicklung aus dem Vorquartalen fortgesetzt und auch der russische Markt zeige sich wieder deutlich verbessert.
Positive organische Zuwachsraten verzeichneten auch Nordamerika (+4,8%) und die Region Südeuropa und Afrika (+2,8%). Leicht rückläufig entwickelte sich die gemessen am Umsatz kleinste Region Asien, Mittlerer Osten und Australien. Auf vergleichbarer Basis ging der Umsatz dort um 0,4% zurück.
Mittelfrist-Ziele bestätigt
Der Auftakt ins zweite Quartal scheint dem Unternehmen geglückt zu sein. «In den ersten drei Wochen im April sind wir auf Unternehmensebene organisch im zweistelligen Prozentbereich gewachsen», sagte Dufry-CEO Julian Diaz an einer Telefonkonferenz. Dies sei insbesondere auf die in diesem Jahr ins zweite Quartal gefallenen Osterfeiertage sowie eine anhaltend gute Entwicklung in Brasilien, Russland und der Türkei zurück zu führen.
Der Fokus im laufenden Jahr liegt auf Schuldenabbau sowie auf der Implementierung der Synergien aus der WDF-Übernahme bis Ende Jahr. «Diesbezüglich sind wir weiter auf Kurs», so Diaz weiter. Mittelfristig peilt Dufry weiterhin eine EBITDA-Marge von 13% bis 13,5% an. Dabei soll auch ein aktuell unternehmensweit laufendes Effizienzprogramm die Entwicklung der operativen Marge stützen.
Noch kein Kontakt mit HNA
Keine Neuigkeiten gibt es in Bezug auf den neuen Grossaktionär aus China. Im April war bekannt geworden, dass die chinesische HNA Group einen Anteil von 16,79% an Dufry erworben hat. «Grundsätzlich sehe ich das Engagement positiv, da sich daraus neue Chancen für Dufry in Asien ergeben könnten», kommentierte der CEO. Bis anhin habe es aber noch keinen Kontakt gegeben. (awp/mc/pg)