Basel – Der Reisedetailhändler Dufry ist im Geschäftsjahr 2022 nach zwei düsteren Coronajahren auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit der Integration der italienischen Autogrill hat das Unternehmen im laufenden Jahr ein grosses Projekt vor der Brust.
Der Umsatz 2022 stieg im Jahr 2022 organisch um 76 Prozent auf 6,88 Milliarden Franken. «Wir konnten vor allem in Nord- und Südamerika sowie in Europa stark von der Erholung im internationalen Reiseverkehr profitieren», sagte CEO Xavier Rossinyol am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Damit wurden fast 80 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreicht und die unternehmenseigenen Prognosen wurden übertroffen.
Schwarze Zahlen
Grosse Fortschritte hat Dufry auch punkto Profitabilität gemacht: So glückte der Gruppe nach verlustreichen Pandemie-Jahren unter dem Strich mit einem IFRS-Reingewinn nach Minderheiten von 58 Millionen Franken die Rückkehr in die Gewinnzone.
Profitieren konnte Dufry auch von einer höheren Bruttomarge sowie einer tieferen Kostenbasis. Der Core-EBITDA, als relevante Kennzahl für das Messen der operativen Leistung, legte um 57 Prozent auf 606 Millionen Franken zu und landete damit ebenfalls über dem ursprünglich anvisierten Zielbereich.
«Dies zeigt, dass wir unsere Kosten schnell an die steigenden Umsätze anpassen konnten», so der CEO weiter. Auch im Zukunft werde dem Kostenmanagement grosse Aufmerksamkeit geschenkt.
Die positiven Trends aus dem Vorjahr haben sich auch in den ersten zwei Monaten 2023 fortgesetzt. «Die Zahlen liegen nur noch etwa drei Prozent vom Vorkrisenniveau von 2019 entfernt», erklärte Rossinyol.
Die weitgehende Aufhebung der Corona-Massnahmen in China soll vor allem in der zweiten Jahreshälfte für weitere Belebung sorgen. Mit Blick auf die geopolitischen Unsicherheiten sei aber weiterhin Vorsicht am Platz.
Autogrill-Integration auf Kurs
Auf Kurs sieht sich Dufry bei der Integration der im vergangnen Jahr übernommenen Autogrill. «Wir liegen sogar leicht vor dem Zeitplan und erwarten den Abschluss weiterhin per Mitte Jahr», so der Dufry-CEO. In den Sommermonaten soll ein Re-Branding die Zusammengehörigkeit der Unternehmen unterstreichen.
Konsolidiert in der Dufry-Rechnung wird Autogrill erst seit Februar 2023. Gemäss Pro-Forma-Zahlen erwirtschaftete die kombinierte Einheit im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 11 Milliarden Franken. Von dieser Basis aus will Dufry zusammen mit Autogrill in den Jahren 2023 und 2024 von um 7 bis 10 Prozent wachsen, bestätigte das Management die bisherige Zielsetzung. Die Synergien aus dem Zusammenschluss werden weiterhin bei 85 Millionen Franken pro Jahr erwartet und die bis 2024 anfallenden Integrationskosten auf 100 Millionen Franken beziffert.
An der Börse kommen die Jahreszahlen und die bestätigten Mittelfrist-Ziele gut an. Bis 13.40 Uhr gewinnen die Titel 3,1 Prozent auf 43,46 Franken. (awp/mc/ps)