Dufry mit mehr Umsatz – Nuance-Übernahme drückt Gewinn
Dufry-CEO Julían Díaz. (Foto: Dufry)
Basel – Der Reise-Detailhändler Dufry hat in den ersten neun Monaten 2014 den Umsatz und die Bruttomarge gesteigert. Der Reingewinn ging dagegen aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit der Nuance-Übernahme zurück. Mit der Integration sieht sich Dufry auf weiter auf Kurs. Kurzfristig sieht Dufry weiterhin ein insgesamt positives Geschäftsumfeld und rechnet mit einem Wachstum des internationalen Passagieraufkommens von 5,1% im laufenden Jahr.
Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 9% auf 2,93 Mrd CHF gesteigert. Zu konstanten Wechselkursen lag das Plus bei 12,4%. Der Bruttogewinn lag mit 1,73 Mrd um 9,3% über dem Vorjahreswert, was eine höhere Bruttomarge von 58,9% (VJ 58,7)% ergibt, teilte Dufry am Montag mit. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte um 7,4% auf 414,4 Mio zu. Unter dem Strich resultierte aufgrund von Transaktionskosten ein um 24% tieferer Reingewinn nach Minderheiten von 55,5 Mio.
Zum Umsatzplus steuerten Akquisitionen seit Anfang Jahr mit 8,5% den grössten Teil bei. Das organische Wachstum lag bei 3,9% und das flächenbereinigte Wachstum bei 2,0%. Neue Konzessionen machten 1,9% aus. Negativ wirkten sich dagegen die Währungen mit einem Minus von 3,4% aus.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Dufry die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens durchwegs übertroffen.
Regionen entwickeln sich unterschiedlich
Bei den einzelnen Regionen zeigt sich zu konstanten Wechselkursen ein gemischtes Bild. Das stärkste Wachstum seit Anfang Jahr zeigte die Region USA & Canada mit einem Plus von 13%. Höhere Passagierzahlen sowie höhere Ausgaben je Passagier seien Grund für das Wachstum. Auch das neue Hudson-Format entwickle sich weiter stark, so die Meldung.
In der Region EMEA & Asia resultierte ein Umsatzplus gut 7%, wobei das Wachstum im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr stabil gewesen sei. Positiv wirkte sich die Konsolidierung von Hellenic Duty Free seit April aus. Zudem zeigten in Europa die Länder Frankreich, Italien und die Schweiz ein gutes Wachstum. Derweil belasteten der russische Rubel und die Krise in der Ukraine das Ergebnis.
In der Region America II wurde im dritten Quartal ein Umsatzplus von 7% verzeichnet, nach einem Plus von knapp 4% im zweiten und einem Minus von 9% im ersten Jahresviertel. Vor allem die Shop-Eröffnungen am Flughafen in Sao Paolo würden sich sehr positiv auswirken, heisst es. Derweil trat die Region America I auf der Stelle, wobei sich Mexiko und die Karibik weiterhin gut und Argentinien und Uruguay im Rahmen des ersten Halbjahrs entwickelt hätten.
Nuance-Integration auf Kurs
Die seit September konsolidierte Nuance-Gruppe steuerte 177,7 Mio CHF zum Umsatz bei. Auch hier habe sich ein gutes Wachstum in den USA und Kanada gezeigt, während die Türkei und Russland schwächer als im Vorjahr abschnitten.
Mit der Integration der Gruppe sieht sich Dufry auf Kurs. Der Integrationsprozess sei gestartet und man rechne mit einem planmässigen Abschluss der nächsten Phase im ersten Quartal 2015. Ab dann könne mit Realisierung der angepeilten Synergien von 70 Mio CHF begonnen werden. Die Integration habe in den kommenden Quartalen die höchste Priorität.
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen nicht mit materiellen Änderungen bei den kurzfristigen Trends. Insgesamt präsentiere sich das Geschäftsumfeld trotz geopolitischer Spannungen und unvorteilhafter Währungsentwicklung weiterhin positiv, heisst es. Dufry geht für das Gesamtjahr 2014 von einem Wachstum des internationalen Passagieraufkommens von 5,1% aus. Für 2015 rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum dieser Kennzahl um 5,8%. (awp/mc/upd/ps)