Dufry und Autogrill befinden sich in Fusions-Gesprächen

Dufry und Autogrill befinden sich in Fusions-Gesprächen
(Foto: Dufry)

Basel – Der Schweizer Reisedetailhändler Dufry und der italienische Raststätten-Betreiber Autogrill haben Gespräche über eine mögliche Fusion aufgenommen. Davor hatten entsprechende Gerüchte im Markt zirkuliert.

Man habe «Gespräche ohne jegliche Exklusivität über eine mögliche Integration der beiden Gruppen», erklärte Autogrill vom frühen Dienstagnachmittag. Dufry bestätigte die «Gespräche über eine mögliche Transaktion mit Autogrill».

Es gebe jedoch keine Gewissheit, dass die Diskussionen auch zu einer Transaktion führen würden, betonte Dufry. Man werde den Markt auf dem Laufenden halten, wenn und sobald es angebracht sei. Fusionsgerüchte rund um Dufry und Autogrill machen immer wieder die Runde – zuletzt etwa in diesem Frühjahr.

Die in Basel beheimatete Dufry geht auf die 1865 gegründete Weitnauer-Gruppe zurück. Das Unternehmen betreibt weltweit in 65 Ländern rund 2300 Duty-free-Läden an Flughäfen, auf Kreuzfahrtschiffen, in Seehäfen, Bahnhöfen, Stadtzentren, Flugzeugen, auf Fähren und an Grenzübergängen.

Autogrill betreibt Gaststätten und Duty-Free-Shops für Reisende, insbesondere an Autobahnen und auf Flughäfen. Das Unternehmen ist mit rund 4300 Geschäften in 31 Ländern präsent. An dem an der Mailänder Börse kotierten Unternehmen hält die Unternehmerfamilie Benetton einen Anteil von 50,1 Prozent.

Stark von Corona getroffen
Dufry wie Autogrill wurden stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark getroffen. Der Umsatz von Dufry beispielsweise sank vor allem wegen geschlossener Flughäfen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um über 70 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken, fast genauso hoch war das Minus unter dem Strich. Letztes Jahr setzte Dufry immerhin wieder 3,9 Milliarden Franken um, schrieb allerdings noch immer rote Zahlen.

Autogrill ist etwas kleiner als Dufry. Vor der Pandemie (2019) machte sie einen Umsatz von 5,0 Milliarden Euro, im ersten Coronajahr (2020) waren es dann 2,0 Milliarden und im vergangenen Jahr 2,6 Milliarden.

Weit zurückliegende Geschichte
Dufry, dessen Aktien seit 2005 an der SIX kotiert sind, ist nach diversen Akquisitionen in den letzten Jahren stark verschuldet und musste entsprechend schon diverse Kapitalerhöhungen durchführen. Die Aktie erreichte 2017 den höchsten Stand bei 172,60 Franken, kurz nach Beginn der Pandemie fiel sie bis auf 19,40 zurück und notiert heute wieder bei über 36 Franken. Dies entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 3,3 Milliarden Franken.

Die Fusionsgerüchte mit Autogrill haben der Aktie nun wieder etwas Schub gegeben. Aktuell (14.25 Uhr) notiert das Papier 2,1 Prozent höher, bei Autogrill sind es 6,2 Prozent mehr. (awp/mc/ps)

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