Dufry wächst nach Nuance-Übernahme deutlich
Dufry-CEO Julían Díaz. (Foto: Dufry)
Basel – Der Reisedetailhändler Dufry hat in den ersten drei Monaten 2015 den Umsatz deutlich gesteigert. Zum Umsatzwachstum trug vor allem die Akquisition der Nuance Gruppe bei während organisch ein Rückgang verzeichnet wurde. Aufgrund von Einmalkosten resultierte unter dem Strich ein Verlust.
Im laufenden Jahr soll die Integration von Nuance wie geplant abgeschlossen werden und für 2016 steht die Eingliederung der im März übernommenen World Duty Free im Fokus. Mit Blick auf die Entwicklung der Passagierzahlen zeigt sich das Unternehmen etwas vorsichtiger als im März.
Umsatz um fast ein Drittel höher
Der Umsatz stieg im ersten Jahresviertel um 32% auf 1’019 Mio CHF. Haupttreiber für das Wachstum war dabei die erstmalige Konsolidierung von Nuance, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Organisch ging der Umsatz in der Berichtsperiode dagegen um 4,7% zurück und flächenbereinigt resultierte ein Minus von 2,1%. Neue Konzessionen trugen 3,5% zum Umsatzwachstum bei, auf der anderen Seite führte die Aufgabe von Geschäften und Konzessionsverluste zu einem Minus von -6,1%. Positiv wirkten sich dagegen die Währungen mit einem Plus von 2,7% aus.
Bruttomarge um 30 Basispunkte verbessert
Der Bruttogewinn lag mit 586 Mio CHF um 28% über dem Vorjahreswert, womit die Bruttomarge auf 57,5% von 58,9% zurückging. Unter Ausschluss von Nuance verbesserte sich die Bruttomarge dagegen um 30 Basispunkte auf 59,2%, so die Meldung. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA stieg um 9,0% auf 92 Mio. Aufgrund von Integrationskosten verblieb unter dem Strich ein den Aktionären zurechenbarer Reinverlust von 9,0 Mio nach einem Gewinn von 2,8 Mio im Vorjahr.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Dufry die Umsatzerwartungen nicht ganz getroffen, der Reinverlust fiel allerdings deutlich tiefer aus als durchschnittlich erwartet.
Umsatz sinkt in EMEA & Asien – Wachstum in Nordamerika
In der Region Europa, Mittlerer Osten und Asien gingen die Umsätze um mehr als 20% auf 190 Mio CHF zurück, in Lokalwährungen betrug der Rückgang 5%. Vor allem die Abwertung des russischen Rubel aber auch Konzessionsverluste in Ägypten, Spanien, den Niederlanden und Tunesien hätten dabei Spuren hinterlassen, so die Meldung.
In den USA & Kanada erzielte Dufry mit 230 Mio CHF dagegen ein Umsatzplus von gut 12%. Auch in der Region America I mit Mexiko, Argentinien und der Karibik wuchs der Umsatz um 12% auf 196,2 Mio. In America II mit dem wichtigen Markt Brasilien sanken die Verkäufe um 5,5% auf 130,8 Mio. Für den Rückgang sei die Abwertung des brasilianischen Reals gegenüber dem US-Dollar verantwortlich, heisst es weiter. Umgerechnet in Real habe Dufry ein Wachstum in der Region von 5% erreicht.
Fokus auf Integration von Nuance und WDF
Das laufende und kommende Jahr steht für Dufry ganz im Zeichen der Einbindung von Nuance und World Duty Free. Die Integration von Nuance laufe nach Plan und soll bis Ende Jahr vollständig abgeschlossen sein, wird CEO Julian Diaz in der Meldung zitiert. Die veranschlagten jährlichen Synergien von 70 Mio CHF würden ab 2016 zum Tragen kommen. Der Abschluss der WDF-Übernahme wird weiterhin im dritten Quartal des laufenden Jahres erwartet und die Integration stehe dann 2016 im Fokus.
Ausblick etwas vorsichtiger
Operativ rechnet Dufry für 2015 mit einem weltweiten Passagierwachstum von 4% und will in «grossem Ausmass» daran teilhaben. Allerdings bleibe das Umfeld auch durch anhaltende Währungsvolatilitäten herausfordernd. Damit zeigt sich das Management etwas weniger zuversichtlich als im März, wo noch mit einem Wachstum des weltweiten Passagieraufkommens von 6% gerechnet wurde. (awp/mc/pg)