Dufry kehrt zu organischem Wachstum zurück

Dufry kehrt zu organischem Wachstum zurück
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Dufry blickt auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2016 zurück. Die per Ende Jahr abgeschlossene Übernahme von World Duty Free (WDF) bescherte dem Reisedetailhändler ein kräftiges Umsatzwachstum. Ausserdem kehrte das Unternehmen im Jahresverlauf auch auf organischer Basis zum Wachstum zurück und schrieb unter dem Strich wieder schwarze Zahlen. Im Ausblick zeigt sich das Management zuversichtlich. An der Börse werden die Neuigkeiten gut aufgenommen.

Der Umsatz stieg 2016 gegenüber dem Vorjahr um 28% auf 7,83 Mrd CHF, wobei sich vor allem die volle Konsolidierung von WDF positiv auswirkte. Aus organischer Sicht resultierte für das Gesamtjahr ein Anstieg von 1,0%, dies nach einem Rückgang von 5,3% im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2016 war noch ein organischer Rückgang von 6,3% verzeichnet worden. In der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich das organische Wachstum von +1,3% im dritten auf +5,6% im Schlussquartal.

Rückkehr in die Gewinnzone
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte um 29% auf 935 Mio CHF zu, bei einer um 10 Basispunkte höheren EBITDA-Marge von 11,9%. Unter dem Strich resultierte ein kleiner Gewinn nach Minderheiten von 2,5 Mio nach einem hohen Verlust von 79,3 Mio im Vorjahr. Unter Ausschluss der Einmalkosten im Zusammenhang mit der WDF-Integration lag der Reingewinn bei 323 Mio nach 183 Mio im Vorjahr.

Insgesamt zeigte sich CEO Juliàn Diaz mit dem Erreichten am Mittwoch vor den Medien in Zürich sehr zufrieden: «Wir haben unsere Ziele erreicht, obwohl das Marktumfeld in einigen Märkten sehr anspruchsvoll war.» Dank der breiteren geographischen Präsenz sei Dufry in der neuen Grösse eindeutig widerstandsfähiger geworden.

Integration von WDF abgeschlossen
Die Integration von WDF wurde per Ende 2016 abgeschlossen, wobei der ursprüngliche Zeitplan unterschritten wurde. Von den geplanten Synergien konnten im vergangenen Jahr bereits mehr als die Hälfte realisiert werden. Daher wurde nun auch das entsprechende Ziel um 20 Mio auf neu 125 Mio CHF erhöht. «Die Implementierung der restlichen Synergien wird im Laufe des Jahres sichtbar werden», versprach Diaz.

Weitere Akquisitionen sind laut dem CEO zum jetzigen Zeitpunkt kein Thema. «Wir wollen zwar weitere Übernahmen tätigen, aber erst dann, wenn wir die Verschuldungsziele erreicht haben». Diesbezüglich liegt das Unternehmen mit einem Verhältnis Nettoschulden/EBITDA von 3,69x noch deutlich oberhalb der mittelfristigen Zielgrösse von maximal 3x.

Weiteres organisches Wachstum erwartet
Der Auftakt ins neue Jahr scheint Dufry derweil gut gelungen zu sein. «Wir sind in den ersten zwei Monaten des Jahres organisch um über 7% gewachsen», so der Dufry-Chef. Insbesondere im russischen Markt sei seit Anfang Jahr eine starke Erholung zu beobachten. Auch in Ländern wie Brasilien und der Türkei, die 2016 mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, könne 2017 mit «signifikanten Verbesserungen» gerechnet werden.

Für das Gesamtjahr 2017 kalkuliert Diaz zum jetzigen Zeitpunkt «vorsichtig» mit einem Wachstum von «über 5%». Unterstützt werden soll dieses Wachstum u.a. durch Investitionen in den Ausbau digitaler Angebote. Ausserdem ist im laufenden Jahr die Eröffnung von 22’000 Quadratmetern neuer Ladefläche geplant.

Mittelfrist-Ziele betätigt
Die mittelfristige Zielgrösse bei der EBITDA-Marge liegt weiterhin zwischen 13% und 13,5%. Sollten sich die Trends weiter fortsetzen, dürfte die Erreichung dieses Ziels laut Diaz «kein Problem» darstellen. Auch die Ausschüttung einer Dividende werde dann zu einem «ernsthaften Thema». (awp/mc/pg)

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