Café Crème kostet im Schnitt 4 Rappen mehr als im letzten Jahr

Café Crème kostet im Schnitt 4 Rappen mehr als im letzten Jahr
(Bild: © Paulista - Fotolia.com)

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Zürich – In Deutschschweizer Cafés ist der Preis für ein Café Crème um 4 Rappen auf 4,20 CHF gestiegen. Das ist vergleichbar mit den Preisanstiegen in den letzten Jahren. Und auch im kommenden Jahren soll der Preis für eine Tasse Kaffee nur mässig steigen.

Vor einem Jahr rechnete der Branchenverband Cafetiersuisse noch mit einem deutlichen Preisanstieg für das laufende Jahr. Die Schweizerische Nationalbank hat allfällige Preiserhöhungpläne von Cafés, Cafeterias und Bistros dann jedoch durchkreuzt. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses liess nämlich nicht nur den Wert des Frankens in die Höhe schnellen, er hat auch den Einkaufs- und Gastrotourismus weiter befeuert. Das hat laut dem Branchenverband Cafetiersuisse den Preisanstieg beim Café Crème gedämpft.

So ist gemäss einer Umfrage von Cafetiersuisse bei 350 Betrieben in der Deutschschweiz ein Café Crème trotz Nachholbedarf in diesem Jahr nur um 4 Rappen teurer geworden. Vor der ersten starken Frankenaufwertung 2011 betrug der Preisanstieg noch satte 9 Rappen. Die Preiserhöhung ist dabei auf lediglich 16% der Betriebe zurückzuführen, wie Cafetiersuisse Präsident Hans-Petter Oettli an einer Medienkonferenz in Zürich ausführte.

Die höchsten Preisaufschläge hat der Branchenverband bei Cafés festgestellt, deren Besitzer oder Betreiber gewechselt haben. 80% aller Betriebe dagegen haben im laufenden Jahr keine Preisänderung vorgenommen. 4% habe ihn sogar gesenkt.

Gastrotourismus setzt Cafés zu
Gemäss dem Branchenverbandes steigt der Preis für ein Café Crème schon seit mehreren Jahren vor allem in den Städten Zürich, Winterthur, St. Gallen, Bern und Zug und in den Grenzregionen nur noch mässig. In den grenznahen Gebieten habe das vor allem mit dem Gastrotourismus zu tun, sagte Oettli. «Da ist die Preissensibilität deutlich höher.»

In der Statistik widerspiegelt sich dies jedoch nur zum Teil. So ist zwar der Preis in der Ostschweiz tatsächlich unterdurchschnittlich gestiegen – nämlich nur um einen Rappen. In der ebenso exponierten Stadt Basel dagegen ist der Preis von 4,34 auf 4,41 CHF empor geschnellt, was Oettli mit einer Änderung der befragten Betriebe erklärt. So hätten einige günstige Cafés den Betrieb eingestellt und hätten darum bei der Befragung durch andere, teurere ersetzt werden müssen.

Entscheidend für den Preis eines Café Crème ist dabei nicht der Preis des Kaffees, sondern die Personalkosten. Weil die Mindestlöhne auf das nächste Jahr nicht angehoben werden, geht Oettli davon aus, dass auch im kommenden Jahr der Preis für eine Café Crème nur mässig ansteigen wird. «Es sind kaum effektive Faktoren für eine Preiserhöhung vorhanden», sagte er.

Investitionen in die Ausbildung
Trotzdem dürften wohl auch im nächsten Jahr die Preise für den Café Crème ansteigen. Denn auch wenn die Personalkosten sich nicht erhöhen, gibt es für Cafés preistreibende Faktoren, wie Oettli erklärte. Das Stichwort hier heisst Qualität. Denn um sich vom Kaffee vom Schnellimbiss abzuheben, müssen Cafés investieren. «Ein Café muss heute im Minimum Kaffeekapselqualität erreichen», sagte Oettli.

Mit den verschiedenen Angeboten von Kaffees zum Mitnehmen (coffee to go) sei zudem die Konkurrenz deutlich grösser geworden. «Hier müssen die Betriebe stärker in die Kaffeeausbildung der Mitarbeiter investieren», sagte Oettli. Gerade im Bereich Spezialitäten- und Spitzenkaffee sei die Investition in Ausbildung und Kaffeewissen entscheidend, um den Kaffeeabsatz zu steigern. (awp/mc/upd/ps)

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