Durchschnittspreise beim Café Crème steigen 2016 um 3 Rappen
Zürich – Der Preis für ein Café Crème ist in der Deutschschweiz in diesem Jahr durchschnittlich um 3 Rappen auf 4,23 CHF gestiegen. Damit legten die Verkaufspreise für eines der beliebtesten Getränke der Schweizer analog zum Vorjahr um fast 1% zu. Doch vorerst soll es keine flächendeckenden Erhöhungen mehr geben.
Trotz landesweit purzelnder Preise bei vielen Waren und Dienstleistungen wird der Café Crème teurer. Rund 20% der Gastbetriebe erhöhen laut einer Mitteilung des Verbandes CafetierSuisse vom Montag ihre Kaffeepreise. Die Aufschläge lagen in diesem Jahr gemäss der zum 29. Mal durchgeführten Branchenumfrage zwischen 10 und 20 Rappen.
Rund 75% der befragten Cafés, Cafeterias, Bäckereien und Bistros liessen den Verkaufspreis unverändert. Im Vorjahr verlangten immerhin noch 80,4% gleichbleibende Preise für das schwarze Heissgetränk.
Lediglich rund 5% der Schweizer Gastronomiebetriebe reduzierten ihre Kaffeepreise. Die Preisabschläge lagen zwischen 10 und 50 Rappen. An einer Medienorientierung sagte Verbandspräsident Hans-Peter Oettli, dass die Preisreduktionen in der Mehrheit bei neuen Anbietern sowie bei Betrieben mit neuen Verkaufskonzepten beobachtet worden seien.
Grosse regionale Unterschiede
Im Kanton Basel-Stadt erhöhte sich 2016 der Kaffeepreis um 3 Rappen auf durchschnittlich 4,44 CHF. Die Höchst- und Tiefstwerte in der Stadt am Rheinknie reichen von 3,80 CHF bis 5 CHF.
In der Stadt Zürich legten die Verkaufspreise beim Café Crème ebenfalls um 3 Rappen auf 4,41 CHF zu. Hier variierten die Werte zwischen 3,80 CHF und hohen 5,50 CHF.
In der Ostschweiz betrugen die Durchschnittswerte konstant 4,09 CHF. Die Angaben der Gastwirte für 2016 in dieser Region reichten von 3,70 CHF bis genau auf 5 CHF.
Der Kanton Bern bildet mit einem Kaffeepreis von unter 4 CHF das Schlusslicht in der diesjährigen Erhebung. Dort blieben die Preise bei durchschnittlich 3,96 CHF gleich. Die Antworten der Wirte lagen im Intervall von 3,50 CHF bis 4,50 CHF.
Schweiz auf Siegerpodest
Das Potenzial von Kaffee als Umsatzträger und Gewinnbringer ist für die Schweizer Gastronomie ungebrochen gross. So belegt die Schweiz beim weltweiten Kaffeekonsum laut Verbandsangaben weiterhin einen Spitzenplatz. Im Jahr 2015 nahm jeder Schweizer durchschnittlich 1174 Tassen Kaffee zu sich – nach 1061 Tassen im Jahr 2014. Nur in Norwegen war das Heissgetränk noch beliebter, denn die Norweger schlürften 2015 rund 1328 Tassen.
In den Schweizer Nachbarländern Deutschland und Österreich wurden im vergangenen Jahr dagegen 1117 beziehungsweise 1112 Tassen an Kaffee getrunken. Kanada kam nur auf Werte von 865 Tassen pro Jahr. Und in Japan und Russland liegen die Vergleichswerte für 2015 nur bei 536 beziehungsweise bescheidenen 231 Tassen.
Für das kommende Jahr geht der Branchenverband von stabilen Kaffeepreisen aus. Es gebe kaum kostentreibende Faktoren, die eine flächendeckende Preissteigerung rechtfertigten, sagte Verbandspräsident Oettli am Montag vor den Medien.
Der grösste Kostenfaktor in der Gastronomie sei das Personal und der neue Gesamtarbeitsvertrag sehe für 2017 eine zurückhaltende Lohnentwicklung vor. Allenfalls könnte sich der Chef von CafetierSuisse moderate Erhöhungen in ländlichen Gebieten vorstellen, wo mancherorts Nachholbedarf bei den Verkaufspreisen von Kaffee bestünde. (awp/mc/upd/ps)