Economiesuisse-Präsident: Stabile Beziehung zu EU wichtiger denn je

Christoph Mäder

Christoph Mäder, Präsident economiesuisse. (Foto: economiesuisse)

Zürich – Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder hat angesichts des US-Zollhammers stabile Beziehungen zur Europäischen Union angemahnt. «Gerade jetzt ist es enorm wichtig, dass wir weiterhin auf gute und stabile Beziehungen mit der EU setzen», sagte Mäder in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag.

«Wir dürfen nicht vergessen, dass die EU unser mit Abstand wichtigster Exportmarkt ist», sagte der ehemalige Pharma-Manager. Die angekündigten US-Zölle würden die Schweizer Exportwirtschaft hart treffen und sorgten für grosse Unsicherheiten. Mäder plädierte trotz der Aufregung für besonnenes Handeln. «Der Bundesrat muss das Freihandelsnetz weiter ausbauen und alles daran setzen, die Standortattraktivität der Schweiz zu stärken.»

Zu stabilen Beziehungen mit der EU zählt für Mäder auch eine Einbettung der Schweizer Armee ins europäische Sicherheitssystem sowie eine massive Aufrüstung. «Kurzfristig müsste die Schweiz 3 bis 4 Prozent des BIP für die Aufrüstung ausgeben», sagte er. Die Schweiz habe 40 Jahre von einer Friedensdividende profitiert – nun müsse sie wohl etwas davon zurückzahlen. «Dass die Schweiz aktuell bloss 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts für die Armee ausgibt, ist einfach untragbar.»

Die Schweizerinnen und Schweizer müssten sich damit abfinden, dass es mit Russlands Invasion in der Ukraine in Europa wieder einen Krieg gebe. Zudem würde der Schutzschirm der Amerikaner, den sie nach dem Zweiten Weltkrieg über Europa legten, «wahrscheinlich in dieser Form nicht weiter existieren». (awp/mc/pg)

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