Economiesuisse erwartet schwaches Wachstum 2012
Economiesuisse-Präsident Gerold Bührer.
Zürich – Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse rechnet für 2012 nur noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,5%, verglichen mit der vorangehenden Prognose von +1,7% vom Juni. Die Arbeitslosenquote wird mit 3,6% erwartet, wie der Verband am Montag anlässlich einer Medienkonferenz zum Thema «Wirtschaftslage und konjunktureller Ausblick 2012» mitteilte. Für 2011 rechnet Economiesuisse mit einem BIP-Wachstum von 2% nach 2,1% im Sommer.
Gleich drei Faktoren wirkten derzeit bremsend auf die Schweizer Wirtschaft: der starke Franken, die Europäische Verschuldungskrise und die schwächelnde Weltkonjunktur. Unter Druck stünden insbesondere die Exportbranchen, so der Dachverband weiter. In vielen Branchen führe dies zu Transformationsprozessen mit Verlagerungen von Arbeitsplätzen ins Ausland oder Einstellungsstopps. Auch inländische Zulieferer seien von der Stärke des Franken betroffen, ebenso wie der Detailhandel oder der Tourismussektor.
EU-Schuldenkrise für Schweiz Herausforderung
Als stützende Faktoren macht der Verband die Binnennachfrage, die gute Konjunktur in der Bauwirtschaft und den private Konsum aus. Die Inflation bleibe aufgrund der günstigen Importe niedrig und könne in 2012 kurzzeitig sogar negativ ausfallen. Die EU-Schuldenkrise sei auch für die Schweiz eine Herausforderung und bleibe aufgrund der Wichtigkeit der zukünftigen Entwicklung nicht untätig. International leiste das Land über ihr Engagement beim Internationalen Währungsfonds einen wichtigen Beitrag. Eine direkte Beteiligung an den Rettungsinstitutionen der EU lehnt Economiesuisse aber ab. (awp/mc/ps)