EDI-Vorsteher Didier Burkhalter.
Bern – Wegen der Frankenstärke will das Eidg. Departement des Innern (EDI) Unternehmen administrativ entlasten. Dazu lässt es eine mögliche Stichprobenreduktion für die Lohnstrukturerhebung 2012 prüfen. Beim Gewerkschaftsbund stösst dieser Entscheid auf Kritik.
Die heutige Lohnstrukturerhebung basiere auf einer «relativ grossen» Stichprobe, heisst es in einer EDI-Mitteilung vom Freitag. Eine Verkleinerung der Stichprobe würde zu einer «gewissen Entlastung» der Unternehmen führen. Der Informationsverlust bei einer allfälligen Stichprobenverkleinerung werde zurzeit abgeklärt. Beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) stösst die mögliche Stichprobenreduktion bereits auf Ablehnung: Mit dem Argument der Frankenstärke habe der Bundesrat beschlossen, «die Wahrheit über die zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen zu vernebeln», hielt der SGB auf Anfrage fest.
Zwei weitere statistische Erhebungen verschoben
Die Analyse der Lohnschere unterschätze bereits heute das tatsächliche Ausmass. Werde die Stichprobe nochmals verkleinert, wisse die Schweiz in Zukunft noch weniger, «was im Land verteilungsmässig läuft». Zur administrativen Entlastung der Unternehmen beschloss das EDI zudem, zwei weitere statistische Erhebungen zu verschieben. Die Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung wird um ein Jahr verschoben. Die Erhebung über Forschung und Entwicklung soll neu alle zwei Jahre statt im Vierjahresrhythmus erscheinen; diese Änderung wird nun ebenfalls um ein Jahr hinausgeschoben. (awp/mc/ps)