Egon Zehnder mit markantem Wachstum im 2014

Philippe Hertig

Philippe Hertig, Partner bei Egon Zehnder. (Foto: Asco)

Zürich – Der weltweite Marktführer für Executive Search Egon Zehnder setzte im Jahr seines 50-jährigen Bestehens sein Wachstum fort und steigerte das Honorarvolumen um 7,7% auf 624,2 Millionen Franken. Mit der Eröffnung eines Büros in Washington, D.C. hat das Unternehmen 2014 seine weltweite Präsenz weiter ausgebaut und operiert neu von 69 Niederlassungen in 41 Ländern aus. Anlässlich des jährlichen Pressegesprächs präsentierten Vertreter der Firma die Resultate einer aktuellen CEO-Umfrage zu den konkreten Auswirkungen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses auf die Schweizer Unternehmen; aus ihr geht klar hervor, dass die politischen Rahmenbedingungen wichtiger sind als der Mindestkurs.

Egon Zehnder steigerte 2014 sein Honorarvolumen auf 624,2 Millionen Franken, dies entspricht in Franken einer Zunahme um 7,7%. Gemäss Dr. Frank Heckner, Geschäftsführender Partner von Egon Zehnder Zürich, ist das Wachstum auf markante Zuwächse in verschiedenen Märkten in Europa wie Deutschland, Italien, Grossbritannien, Frankreich, Spanien, den skandinavischen Märkten sowie Australien zurückzuführen. In den USA wuchs Egon Zehnder gar zweistellig. Heckner hielt am diesjährigen Pressegespräch weiter fest, dass „das Wachstum der Firma weiterhin ausserordentlich stark ist und Egon Zehnder seine führende Marktstellung weltweit weiter ausbauen konnte“. Für die Zukunft ist Heckner zuversichtlich: „Entscheidungen betreffend die Besetzung von Verwaltungsräten, CEO-Positionen und Geschäftsleitung sind weiterhin die wichtigsten Differenzierungskriterien, die die Effektivität und den Erfolg von Unternehmen garantieren. Daher werden unsere Dienstleistungen auch in Zukunft wachsen, wobei kundenspezifische Gesamtlösungen, beispielsweise im Bereich Talent Management, eindeutig zunehmen werden.“ Das Schweizer Unternehmen Egon Zehnder, das letztes Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte, ist die weltweit führende Executive Search Firma.

Marktposition weiter gestärkt
Der Bereich Executive Search, d.h. die Suche von Führungskräften, repräsentiert rund drei Viertel des Gesamtumsatzes und beinhaltet weiterhin die Kernaktivität der Egon Zehnder. Die beiden anderen Geschäftsbereiche, Board Consulting (Suche und Beurteilung von Verwaltungsräten) und Assessment & Development (Beurteilung und Entwicklung von gesamten Führungsgremien, sowie Talent Management) wuchsen auch im Jahr 2014 kontinuierlich weiter. Betreffend die geographische Verteilung verschoben sich die Gewichte minimal, so dass weiterhin rund 50% des Volumens in Europa anfallen, währenddem die USA, Asien und Afrika kontinuierlich wachsen.

In Bezug auf die bedienten Wirtschaftssegmente bleiben der Industrie-Sektor, Finanzdienstleister und die Konsumgüterbranche die gewichtigsten Kundengruppen, die gemeinsam gut zwei Drittel der Aktivitäten beinhalten. Danach kommen die Bereiche Telecoms & Communications, Life Science und Services. Währenddem Egon Zehnder für Gross-und Grösstkonzerne weltweit tätig ist, stammen rund zwei Fünftel des Umsatzes aus dem KMU-Geschäft (Unternehmen mit weniger als 1’000 Angestellten).

CEO-Prioritäten nach dem SNB-Entscheid vom 15. Januar
Im zweiten Teil der Medienkonferenz präsentierte Partner Dr. Philippe Hertig die Resultate der von Egon Zehnder durchgeführten CEO-Umfrage, die sich mit den kurz-und mittelfristigen Auswirkungen des SNB-Entscheids auf die 34 befragten Unternehmen befasste. Auch wenn die negativen Konsequenzen dominieren, hat die Schweizer-Franken-Stärke auch viel Positives. So fördert diese die zunehmende Innovation, Effizienz und Einführung neuer Geschäftsmodelle, welche letztlich den Strukturwandel beschleunigen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhalten. „Die aktuelle Situation fördert das zunehmende Produktivitäts- und Innovationsbewusstsein bei Unternehmen, aber auch bei Einzelpersonen“, betonte Philippe Hertig. Selbstverständlich würden auch kurzfristige Kostensenkungs­massnahmen initialisiert, wobei die befragten Unternehmer mit keinem dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen rechnen. Der starke Schweizer Franken sei letztlich ein Zeichen für eine starke Wirtschaft und fördere das Unternehmertum sowie die Besinnung auf unsere Stärken, wie z.B. Flexibilität, Schnelligkeit, Anpassungsvermögen und Effektivität, so Hertig.

Negative Auswirkungen auf Profitabilität und Standortattraktivität
Die negativen Folgen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses beziehen sich vor allem auf die Profitabilität, Arbeitsplätze und Standortattraktivität. Sämtliche befragten Unternehmen rechnen mit einem negativen Einfluss auf die Geschäftslage, was die Initialisierung von Sofortmassnahmen zur Reduzierung der Kosten bewirkt. Währenddem Arbeitsplätze nicht in grossem Stil abgebaut werden, findet jedoch eine stille Verlagerung ins Ausland statt, da bei den meisten Firmen die entsprechenden Strukturen, die eine solche Verlagerung ermöglichen, bereits vorhanden sind. Zudem erfolgt ein Rekrutierungsstop für Arbeitsplätze in der Schweiz, und neue Kompetenzcenter werden ausserhalb der Schweiz angesiedelt. Zudem werden nicht wertschöpfungsgenerierende Aktivitäten, insbesondere im Back-Office-Bereich, komplett abgebaut. Schliesslich gerät auch das Lohnniveau in der Schweiz unter Druck. Gemäss der Egon Zehnder Befragung bleibt die Schweiz als Standort für Unternehmen grundsätzlich attraktiv, doch der Abstand zur Konkurrenz, wie beispielsweise London, Luxemburg oder Singapur, habe signifikant abgenommen. Auch für ausländische Führungskräfte bleibe die Schweiz insbesondere wegen der hohen Lebensqualität weiterhin attraktiv, wobei die Grundstimmung, auch wegen dem als teilweise ausländerfeindlich empfundenen Klima, zunehmend negativ geprägt werde.

Politische Rahmenbedingungen wichtiger als Mindestkurs
Obwohl der starke Schweizer Franken negative betriebswirtschaftliche Folgen für Schweizer Firmen hat und ein zusätzliches Element für die abnehmende Standortattraktivität der Schweiz ist, sei dieser bei weitem nicht so entscheidend wie die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, so die Studie von Egon Zehnder. „Es bestehen zunehmend Zweifel am unternehmerfreundlichen Umfeld, der Vorhersehbarkeit der politischen Rahmenbedingungen und der Stabilität der Schweiz“, betont Philippe Hertig. Alle befragten Führungskräfte, ohne Ausnahme, betonten den negativen Einfluss der zunehmenden Ungewissheit der Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz. Bereits erfolgte und noch bevorstehende politische Entscheide führten zu dieser Unsicherheit, insbesondere die Minder-Initiative und Masseneinwanderungs-Initiative, aber auch die Ungewissheit über die Zukunft der bilateralen Verträge und über die bevorstehende Unternehmenssteuerreform belasteten das Klima. Um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Unternehmen beibehalten zu können, sei es somit entscheidend, die Schweizer Standortvorteile nicht weiter zu demontieren, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarktflexibilität und Steuern.

Mögliche Lösungsansätze
Wie jede Krise birgt auch die heutige Schweizer-Franken-Stärke verschiedene Chancen. Gemäss der Egon Zehnder Befragung beinhalten diese vor allem die verstärkte Fokussierung auf wertschöpfende Tätigkeiten, die zunehmende Automatisierung von Produktionsabläufen, aber auch ein stringentes Kostenmanagement in sämtlichen Bereichen zwecks Erhaltung der internationalen Kompetitivität. Aber auch die Förderung von Innovation sowie die Überprüfung und Definition neuer Business-Modelle würden zu neuen Lösungen führen. „Schliesslich führt die heutige Situation zu einer Rückbesinnung auf Schweizer Standortvorteile und hoffentlich auch zu einer Überprüfung der politischen Rahmenbedingungen sowie wirtschaftsfeindlicher Initiativen“, so Hertig. (Egon Zehnder/mc/ps)

Über Egon Zehnder
Egon Zehnder, 1964 in Zürich gegründet, ist mit seinen 69 Niederlassungen in 41 Ländern das in der Schweiz und Europa führende Executive-Search-Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Suche nach und der Beurteilung von obersten Führungskräften (Executive Search), der Evaluation und Entwicklung von Führungsgremien und -kräften (Management Appraisal, Talent Management) sowie der Beratung von Verwaltungsräten (Board Consulting). Egon Zehnder ist als Partnerschaft strukturiert und beschäftigt weltweit über 1’700 Mitarbeiter. Mehr als zwei Drittel der Aufträge kommen von bestehenden Kunden. Das Unternehmen ist nach dem „One Firm Concept“ aufgebaut, die einzelnen Egon Zehnder Gesellschaften (Offices) werden nicht als Profit Centers geführt. Damit wird erreicht, dass den Klienten das gesamte Egon Zehnder Netzwerk uneingeschränkt zur Verfügung gestellt wird.
Die Verrechnung der Dienstleistung erfolgt bei Egon Zehnder auf der Basis fixer Honorare (keine salärabhängigen Provisionen).

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