Bern – Der mehrwöchige Unterbruch der Rheintal-Eisenbahnlinie schlägt sich in der Statistik nieder: Im dritten Quartal 2017 gingen Nachfrage und Angebot im Schienengüterverkehr deutlich zurück.
Der Unterbruch bei Rastatt D wirkte sich insbesondere auf die Nettotonnenilometer aus, wie der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal reduzierten sich die Nettotonnenkilometer von 2,97 Milliarden auf 2,78 Milliarden. Dies entspricht einem Rückgang von 6,4%.
Das Nadelöhr im europäischen Nord-Süd-Bahnverkehr war von Mitte August bis Anfang Oktober wegen einer Schienenabsenkung bei Rastatt gesperrt. Dies brachte den Schienen- und damit den Güterverkehr durcheinander. Bahnreisende mussten auf Busse umsteigen. Die üblichen rund 200 Güterzüge pro Tag wurden teilweise umgeleitet, viele Güter wurden auf der Strasse und auf dem Rhein befördert.
Auch Personenverkehr rückläufig
Allerdings bestätigte sich auch im Personenverkehr die Tendenz, die bereits im zweiten Quartal 2017 ersichtlich gewesen war: Die Zahl der Kilometer, die Reisende im Zug zurücklegten, ging ebenfalls zurück. Die Personenkilometer gingen gegenüber den Vorjahreswerten um 0,7% auf 5,13 Milliarden zurück.
Die Abnahme der Verkehrsleistung im Güter- und Personenverkehr widerspiegelt sich in der Entwicklung der Trassenkilometer, wie Litra weiter schreibt. So wurden von Juli bis September noch 49,1 Millionen Trassenkilometer zurückgelegt, 1,1% weniger als im Vorjahresquartal. Dabei fiel vor allem der starke Rückgang im Güterverkehr ins Gewicht. Die Trassenkilometer im Personenverkehr blieben dagegen nahezu stabil.
Im Mehrjahresvergleich ist der Rückgang der Verkehrsleistung im dritten Quartal 2017 weniger akzentuiert, wie es weiter heisst. Die Personenkilometer weisen einen höheren Wert aus als in der gleichen Periode 2014 und 2015. Bei den Nettotonnenkilometern kann diese Aussage aufgrund des Rheintallinien-Effekts nicht bestätigt werden. Da es sich beim Unterbruch in Rastatt um ein einmaliges Ereignis handelt, ist im Güterverkehr der Mehrjahresvergleich nicht möglich.
Die Verkehrsleistung des Personenverkehrs ist im dritten Quartal jeweils höher als in den Quartalen der ersten Jahreshälfte. Beim Güterverkehr sind saisonale Effekte hingegen weniger ausgeprägt. (awp/mc/pg)