Einkaufsmanagerindex PMI fällt im Oktober deutlich zurück
Zürich – Die Einkaufsmanager der Schweizer Industrieunternehmen sind im Oktober pessimistischer geworden. Der sogenannte Purchasing Manager’s Index (PMI, saisonbereinigt) sank gegenüber dem Vormonat um 2,3 Punkte auf 57,4 Indexpunkte.
Der Index lag damit aber noch immer klar im Wachstumsbereich, und im Rahmen der Erwartungen: Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 56,8 und 61,0 Punkten vorhergesagt. Beim wichtigen Frühindikator deuten Werte von über 50 Punkten auf Wachstum hin.
Wachstumstempo kann nicht gehalten werden
Offenbar kann sich die Schweizer Wirtschaft der derzeit zu beobachtenden globalen Verlangsamung nicht entziehen. Die Credit Suisse, die den am Donnerstag veröffentlichten Index gemeinsam mit procure.ch ermittelt, geht denn auch davon aus, dass das Wachstumstempo von Anfang 2018 in den kommenden Monaten nicht mehr erreicht werden wird, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Produktionsdynamik lässt deutlich nach
Die Angaben für den Oktober zeigen einen markanten Rückgang der Produktionsdynamik. Die entsprechende Subkomponente gab im Oktober abermals nach und notierte bei 54,1 Punkten, dem tiefsten Stand seit Mai 2017.
Der Ausblick habe sich insgesamt eingetrübt, wie der Blick auf die übrigen Subkomponenten zeige, hiess es weiter. Zwar hat sich der Auftragsbestand im Oktober stabilisiert, die entsprechende Subkomponente liegt aber nur noch vergleichsweise wenig über der Wachstumsschwelle. Eine rasche Ausweitung der Produktion ist gemäss der Credit Suisse somit angesichts der dünneren Auftragsbücher nicht zu erwarten.
Zudem haben sowohl die Bestände der Verkaufslager als auch diejenigen der Einkaufslager zugenommen – beides Indizien für eine schwache Nachfrage. Auf weniger Optimismus deutet auch die Verlangsamung der Personalaufstockung hin.
Dienstleister verliert an Schwung
Der PMI des Dienstleistungssektors gab im Oktober ebenfalls nach. Bereinigt um Saisoneinflüsse rutschte er um 4,8 Punkte ab und notierte auf 55,7 Zählern. Der Dienstleistungs-PMI weise indes recht hohe Schwankungen auf, weshalb das Absinken des Index im Berichtsmonat nicht überinterpretiert werden sollte, so die Credit Suisse.
Es scheine aber, dass der Trend nicht mehr einfach nur aufwärts, sondern bestenfalls noch seitwärts zeige. Offenbar könne sich auch der Dienstleistungssektor der Wachstumsberuhigung nicht entziehen.
Der PMI gehört gemeinsam mit dem KOF-Konjunkturbarometer zu den wichtigsten Vorlaufindikatoren für die Schweizer Wirtschaftsentwicklung. Jener Indikator stieg im September um 3,3 auf 102,2 Punkte. Für die nähere Zukunft sind demzufolge für die Schweizer Wirtschaft Wachstumsraten leicht über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre zu erwarten, resümierten die KOF-Ökonomen am vergangenen Freitag.