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Zürich (awp) – Über ein Drittel der Schweizer sorgt neben der gesetzlichen Vorsorge nicht privat fürs Alter vor. In der Deutschschweiz ist der Anteil zwar etwas geringer als in der französischsprachigen Schweiz, beträgt aber dennoch fast 40%. Damit riskiere man einschneidende Lücken bei der Altersvorsorge, teilt der Vorsorgeberater Moneypark am Montag mit.
Wer sich für eine private Vorsorge entscheidet, tut dies grösstenteils über die Säule 3a, geht aus einer von Moneypark in Auftrag gegebene Umfrage unter rund 1000 Frauen und Männer aus der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz hervor. Fast 80% der Befragten mit einer Vorsorgelösung entscheiden sich ausschliesslich für diese Form der Vorsorge.
Steuerersparnis macht Säule 3a attraktiv
Den Grund für die Beliebtheit der Säule 3a verortet Moneypark vor allem in der steuerlichen Begünstigung. Denn nur jeder fünfte Befragte entscheide sich rein aus Vorsorgeüberlegungen für die dritte Säule, heisst es. Die Aussichten, Steuern zu sparen, seien für viele Schweizer also verlockend und machten auch die getrübten Renditeaussichten auf 3a Vorsorgekonten im derzeitigen Tiefzinsumfeld wett.
«Fahrlässige» Einstellung
Zudem hält Moneypark fest, dass das fehlende Wissen die Befragten mehrheitlich davon abhalte, privat vorzusorgen. Fast ein Viertel der Befragten ist jedoch der Meinung, dass die Leistungen der 1. und 2. Säule ausreichend sind und keine private Vorsorge notwendig sei, um im Alter gut über die Runden zu kommen. Vor dem Hintergrund, dass die gesetzliche Vorsorge maximal zwischen 60 bis 80% des Einkommens sichert, sei diese Einstellung beinahe «fahrlässig», so Moneypark.
«Politische Entwicklungen machen private Vorsorge zum Muss»
Einen ersten Vorgeschmack auf die bevorstehenden Einschnitte bei der beruflichen Vorsorge habe der Bundesrat bereits mit der Senkung der Mindestverzinsung auf 1,25 von 1,75% per Anfang Jahr gegeben. Für die Sparer bedeutet dies, dass ihre Pensionskassenvermögen weniger Rendite abwerfen und das angesparte Kapital insbesondere wegen des Zinseszinseffekts weitaus langsamer anwächst. Gerade für junge Beitragszahler würden daraus über die gesamte Sparphase oft Einbussen in Höhe von mehreren zehntausend Franken resultieren.
Zusätzlich sieht die Reform der Altersvorsorge vor, den Umwandlungssatzauf auf 6 von 6,8% zu senken, was die Rentenleistungen der 2. Säule nochmals empfindlich reduzieren werde. Auch eine allfällige Erhöhung der Leistungen aus der 1. Säule werde diese Einbussen nicht vollkommen auffangen können. (awp/mc/pg)