Elektrogeräte verbrauchen immer weniger Strom

Bern – Die Anzahl der Elektrogeräte in Schweizer Haushalten und Büros hat zugenommen, gleichzeitig hat sich deren Stromverbrauch verringert. Seit 2002 stieg die Zahl dieser Geräte um 39,3 Prozent; im gleichen Zeitraum sank der Stromverbrauch um 9,3 Prozent.

Elektrogeräte in den Schweizer Haushalten und Büros, sowie Unterhaltungselektronik sind seit Beginn des Jahrtausends effizienter geworden. Dieser Effizienzgewinn liegt über der Stromproduktion des Kernkraftwerks Mühleberg im Jahr 2017, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Energie (BFE) vom Mittwoch.

Zu verdanken ist die höhere Effizienz verbesserten Technologien. Doch die Technologiesprünge sind im Bereich der IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik mit einem Effizienzgewinn von 51,5 Prozent seit dem Jahr 2000 mehr als doppelt so hoch wie bei den sogenannten Haushaltgrossgeräten, wie etwa Waschmaschinen, Kühlgeräte oder Staubsauger. Haushaltgrossgeräte sind seit 2002 um 24 Prozent effizienter geworden.

Stromfresser: Herd oder Wäschetrockner
Die Zahl dieser Haushaltgrossgeräte hat seit 2002 um fast 32 Prozent zugelegt; deren Energieverbrauch ist im gleichen Zeitraum aber nur um 2,3 Prozent gestiegen. Die grössten Stromfresser dabei sind Elektroherde und Backöfen, Kühlgeräte sowie Wäschetrockner.

Das BFE weist in der Mitteilung jedoch darauf hin, dass 2017 weniger Waschmaschinen der höchsten Effizienzkategorie A+++ als im Vorjahr verkauft wurde, bei Tiefkühlern und Kühlern stagnierte der Verkauf der Geräte mit der höchsten Energieeffizienz.

«Grund dafür dürfte sein, dass die Unterschiede der Energieeffizienz bei Geräten in den A-Kategorien (A/A+/ A++/A+++) zu gering sind», schreibt das BFE. Doch die EU sei derzeit daran, diese Kategorien zu vereinfachen.

Verbrauch von TV-Geräten stiegt wieder
In den Bereichen Büro, IT und Unterhaltung sind seit 2000 rund 53 Prozent mehr Elektrogeräte im Einsatz; zudem sind sie leistungsfähiger und werden länger genutzt. Ihr Energieverbrauch ist aber um 35,5 Prozent zurückgegangen, dies dank technologischer Fortschritte und Förderprogramme zugunsten effizienter Geräte, schreibt das BFS.

Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Der Energieverbrauch von TV-Geräten stieg in den letzten Jahren wieder. Folglich lag der Effizienzgewinn im Jahr 2017 bei TV-Geräten nur noch bei 1,5 Prozent. Der Grund: Es werden immer mehr grosse Geräte mit mehr als 32 Zoll Bildschirmdiagonale verkauft und immer mehr Geräte mit UHD-Auflösung gehen über den Ladentisch, die mehr Energie pro Fläche brachen.

Haushaltgrossgeräte und die Elektrogeräte für Büro, IT und Unterhaltungen sorgen zusammen für 12 Prozent des gesamten Schweizer Stromverbrauchs.

Die Energieeffizienz analysiert das BFS jährlich anhand der Verkaufszahlen, die der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und der Schweizerische Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik (Swico) erheben. (awp/mc/ps)

BFE

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