Bern – Für Kurzarbeit haben die Arbeitslosenkassen im ersten Pandemie-Jahr rund elf Milliarden Franken an Betriebe ausbezahlt. Das zeigt eine Zusammenstellung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), über die Radio SRF am Dienstag berichtete.
Rund ein Fünftel der Gelder ging an die Gastronomie: Restaurants, Cafés und Bars erhielten für ihre Angestellten mehr als zwei Milliarden Franken.
Ebenfalls über zwei Milliarden Franken erhielten Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe, wie das Seco auf Anfrage bestätigte. Überdurchschnittlich von Kurzarbeit betroffen waren beispielsweise die Getränkehersteller mit ihren starken Verbindung zur Gastronomie.
Weitere Beispiele sind die Bekleidungsindustrie, die unter Absatzschwierigkeiten litt, aber auch Druckereien und die Uhrenindustrie. Diese war laut Seco vor allem in der ersten Corona-Welle im vergangenen Frühling stark betroffen.
Nicht alle Branchen gleich betroffen
Andere Branchen litten weniger unter der Pandemie und waren kaum auf Kurzarbeit angewiesen. Deutlich weniger Geld erhalten haben demnach die Landwirtschaft, die öffentliche Verwaltung, Banken, Versicherung sowie Wohnungswesen, Wasser- und Energieversorgung.
Den grössten Ansturm auf Kurzarbeit-Gelder gab es in der ersten Welle. Allein im April 2020 wurden gut zwei Milliarden Franken ausbezahlt, im Mai 2020 nochmals 1,75 Milliarden.
Danach gingen die Zahlen zurück, ehe sie mit der zweiten Welle im Herbst wieder anstiegen. Im Februar 2021, dem aktuellsten von der Statistik erfassten Monat, wurden fast 800 Millionen Franken an Schweizer Firmen ausbezahlt. (awp/mc/ps)