Wetzikon – Die Elma Gruppe führte im Geschäftsjahr 2019 ihre Wachstumsstrategie erfolgreich fort. Nach einer etwas verhaltenen Entwicklung im ersten Halbjahr verbesserte sich der Geschäftsgang in der zweiten Jahreshälfte deutlich und der Bestellungseingang und die Nettoerlöse konnten im Gesamtjahr gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden. In den USA wurde im Jahresverlauf die Umsetzung der Vision 2020 weiter vorangetrieben und mit dem Kauf des Industrie-Campus in Atlanta, Georgia, ein Meilenstein gesetzt. Die Investitionen in eine moderne industrielle Metallfertigung und die damit verbundenen Mehrkosten für den Umzug und die Finanzierung sowie deutlich höhere Vorleistungen in anspruchsvollen Kundenprojekten in der Region Europe waren mehrheitlich dafür verantwortlich, dass die Profitabilität 2019 gegenüber dem Vorjahr tiefer ausfiel. Sowohl das EBIT als auch der Unternehmensgewinn schlossen unter Vorjahr ab. Die getätigten Investitionen werden jedoch mittelfristig zu einer nachhaltigen Stärkung und einer verbesserten Profitabilität der Gruppe führen.
Bestellungseingang
Der Bestellungseingang der Elma Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 7.0% auf CHF 159.0 Mio. gesteigert (Vorjahr: CHF 148.6 Mio.); währungsbereinigt entsprach dies einem Plus von 6.5%. Damit wurde für das zweite Jahr in Folge ein Rekordwert erreicht. Als Bestellungseingang werden nur Aufträge mit Auslieferung innerhalb der nächsten sechs Monate erfasst.
Die erfreuliche Steigerung wurde vor allem durch eine gute Nachfrage im Verteidigungsbereich in den USA erreicht. Entsprechend nahm in der Region Americas der Bestellungseingang in Schweizer Franken um 19.8% zu; in Lokalwährung entsprach dies einem Anstieg um 17.9% auf USD 80.4 Mio. In der Region Europe war vor allem in der industriellen Automation in Deutschland und in der Schweiz eine spürbare Abschwächung zu verzeichnen. Positiv hervorzuheben ist, dass sich Elma in der Schweiz den grössten mehrjährigen Rahmenauftrag seit Bestehen der Elma Gruppe im Umfang von über CHF 14 Mio. sichern konnte. Die ersten Abrufe dürften Anfang 2021 erfolgen. Der Bestellungseingang sank in der Region Europe um 3.5% auf CHF 68.6 Mio.; währungsbereinigt betrug die Abnahme 2.4%. Die Nachfrage in der Region Asia war vor allem im Lokalgeschäft merklich zurückhaltend. Dies führte zu einem Rückgang des Bestellungseinganges um 3.4% auf CHF 10.5 Mio.; währungsbereinigt entsprach dies einem Minus von 4.9%.
Nettoerlöse
Gruppenweit stiegen die Nettoerlöse in 2019 um 3.5% auf CHF 151.2 Mio. (Vorjahr: CHF 146.0 Mio.); währungsbereinigt entsprach dies einem Wachstum von 3.3%. Diese Steigerung ist vor allem auf die erfolgreiche Umsetzung von anspruchsvollen Kundenprojekten im Systemgeschäft in den USA zurückzuführen. Die Region Europe hingegen verzeichnete eine tiefere Nachfrage; dies war die Folge der schwächeren Wirtschaftsdynamik in Deutschland und Frankreich und damit verbundenen Projektverzögerungen von Kunden. Derweil sah sich die Region Asia vor allem in China mit einer schwächeren Nachfrage konfrontiert.
Die Region Americas erhöhte ihre Nettoerlöse um 11.2% auf USD 71.3 Mio. (Vorjahr: USD 64.2 Mio.); in Schweizer Franken betrug das Wachstum 13.0%. In der Region Europe gingen die Nettoerlöse um 1.4% auf CHF 70.7 Mio. zurück; währungsbereinigt bewegten sie sich auf dem Vorjahrsniveau (-0.1%). Die Region Asia verbuchte einen um 17.1% tieferen Nettoerlös von CHF 9.6 Mio. (Vorjahr: CHF 11.6 Mio.); währungsbereinigt sank er um 18.5%.
Die drei Produktlinien wiesen im Geschäftsjahr 2019 eine solide Leistung auf und überzeugten durch die Entwicklung innovativer Lösungen und die Einführung neuer Produkte; alle Produktlinien verzeichneten ein erfreuliches Wachstum. Die Produktlinie System Solutions steigerte die Nettoerlöse gegenüber Vorjahr um 4.0% auf CHF 108.5 Mio. (Vorjahr: CHF 104.3 Mio.); währungsbereinigt betrug der Anstieg 3.8%. Die Produktlinie Enclosures & Components erwirtschaftete Nettoerlöse von CHF 29.7 Mio. (Vorjahr: CHF 28.7 Mio.), was einem Wachstum von 3.2% entspricht; währungsbereinigt war der Anstieg 2.6%. Die Produktlinie Rotary Switches schloss das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von CHF 13.0 Mio. ab, entsprechend einem Plus von 0.5% (Vorjahr: CHF 12.9 Mio.); währungsbereinigt betrug die Steigerung 0.4%.
EBIT und Unternehmensgewinn
Elma konnte in der zweiten Jahreshälfte 2019 sowohl EBIT als auch Unternehmensgewinn gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich verbessern. Die mit der Investition des neuen Industrie-Campus in Atlanta, USA, verbundenen Umzugs-, Installations- und Finanzierungskosten sowie Vorleistungen für grosse kundenspezifische Projekte in der Region Europe führten aber zu einem tieferen EBIT und Unternehmensgewinn gegenüber dem Vorjahr. Elma geht davon aus, dass die getätigten Investitionen mittelfristig zu einer nachhaltigen Stärkung der Gruppe führen werden und sich die Profitabilität entsprechend erhöhen wird.
Die Elma Gruppe schliesst das Geschäftsjahr 2019 mit einem Unternehmensgewinn von CHF 5.1 Mio. ab (Vorjahr: CHF 5.6 Mio.), wobei alle Produktlinien einen positiven Gewinnbeitrag beisteuerten. Das EBITDA erreichte CHF 9.6 Mio. (Vorjahr: CHF 10.2 Mio.) und das EBIT lag bei CHF 6.4 Mio. mit einer Marge von 4.2% (Vorjahr: CHF 7.2 Mio. mit einer Marge von 5.0%). Der Gewinn pro Aktie belief sich auf CHF 22.37 (Vorjahr: CHF 24.57).
Bilanz
Per Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 wies die Elma Gruppe eine Bilanzsumme von CHF 94.1 Mio. aus (Vorjahr: CHF 81.8 Mio.). Die Eigenkapitalquote lag bei 42.6% (Vorjahr: 43.8%). Die Nettoverschuldung stieg aufgrund der hohen Investitionen – vor allem für den Industrie-Campus in den USA von CHF 10.8 Mio. – um CHF 6.5 Mio. auf CHF 24.0 Mio. (Vorjahr: CHF 17.5 Mio.).
Ausschüttungspolitik
Die Ausschüttungspolitik der Elma hängt von folgenden Faktoren ab:
- Verbesserung Bilanzstruktur
- Abbau der Nettoverschuldung
- Eigenkapitalquote von über 50%
Elma hat in den letzten Jahren kontinuierlich Fortschritte gemacht, die Voraussetzungen für eine Dividendenausschüttung zu schaffen. Noch sind nicht alle Faktoren erfüllt, so dass der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 16. April 2020 beantragen wird, für 2019 auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten.
Marktentwicklung
Weltweit hat sich die Konjunktur im Herbst 2019 auf deutlich niedrigem Niveau stabilisiert. Elma geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2020 wieder belebt. Das Wachstum in den USA im industriellen Sektor hat sich zwar etwas zurückgebildet, der Verteidigungsbereich präsentiert sich jedoch weiterhin sehr robust mit einer hohen Nachfrage nach den Produkten der Elma Gruppe. Das Wachstum in Europa verläuft in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Sorgenkind ist vor allem Deutschland, welches sich mit einer schwächelnden Industrieproduktion konfrontiert sieht. Obwohl der Dienstleistungssektor und die Binnenkonjunktur in einer guten Verfassung sind, befindet sich das verarbeitende Gewerbe in Deutschland in einer schwierigen Lage.
Innovation, Forschung und Entwicklung
Elma bietet Lösungen von Komponenten bis hin zu integrierten Systemen an. Innovation ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, um Kunden marktgerechte Produkte zu liefern und ein profitables Wachstum in allen drei Regionen und Produktlinien zu fördern. In der Entwicklung neuer Produkte, Systemlösungen und Dienstleistungen arbeitet Elma intensiv und eng mit ihren Kunden zusammen. So ist sie in der Lage, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, und kundenspezifische, innovative Lösungen zu entwickeln. Elma ist «Your Solution Partner».
Elma wurde 2019 gleich mit vier Military & Aerospace Engineering Technology Innovation Awards ausgezeichnet. Dies ist das dritte Jahr in Folge, in dem Elma-Produkte für diese bedeutenden Auszeichnungen ausgewählt wurden. Die Preisträger der Technology Innovation Awards haben jeweils einen wegweisenden Beitrag für die Verteidigung, Luft- und Raumfahrtindustrie geleistet und sind führend mit innovativen Lösungen und Produkten.
Veränderung Verwaltungsrat und Gruppenleitung in 2020
Wie bereits in den Medienmitteilung vom 12. August 2019 und 1. November 2019 angekündigt, tritt Fred Ruegg als CEO der Elma Gruppe in den Ruhestand. Er wird sein Amt im Anschluss an die ordentliche Generalversammlung am 16. April 2020 abgeben. Thomas Herrmann wird per 17. April 2020 sein Nachfolger. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung 2020 Fred Ruegg zur Wahl in den Verwaltungsrat vorschlagen.
Ausblick
Die Elma Gruppe ist mit einem rekordhohen Auftragsbestand in das Geschäftsjahr 2020 gestartet, was beweist, dass die Gesellschaften in ihren Märkten gut positioniert sind. Aufgrund der durch das Corona-Virus verursachten Unsicherheiten und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verzichtet Elma auf einen Ausblick.
Der vollständige Geschäftsbericht 2019 kann unter dem Link http://www.elma.com/de-eu/investors/reports/ abgerufen werden. (Elma/mc/ps)
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