Wetzikon – Die Elma-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2016 vor allem dank einer Übernahme markant gewachsen, unter dem Strich steht jedoch nur ein Gewinn auf Vorjahreshöhe. Für das laufende Jahr ist das Management optimistisch: Es sei 2016 eine gute Basis für 2017 gelegt worden. Mittelfristig sollen sich auch die Margen markant verbessern.
Elma machte 2016 beim Umsatz einen Sprung, nachdem die Gesellschaft in den Jahren zuvor höchstens bescheidene Fortschritte erzielt hatte. Konkret nahm die Kennzahl um 9,4% auf 130,3 Mio CHF zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Dieses Plus kam allerdings nur dank der Übernahme der Schweizer Firma Trenew Electronic zustande, die laut den Angaben das ganze Jahr über konsolidiert war und gut 16 Mio CHF zu den Verkäufen beisteuerte. Bereinigt um Akquisitions- und (geringe) Währungseffekte nahm der Umsatz hingegen um 3,3% ab, wie die Firma einräumte. «Der Ausstoss war tiefer als erhofft», sagte CFO Edwin Wild gegenüber AWP.
Aufgeschlüsselt nach Regionen legte Europa am stärken zu (+18%), wobei sich die Übernahme von Trenew vor allem hier niederschlug. Die Verkaufsregion «Americas» wuchs derweil um 2,7% und «Asia» um 0,8%. In «Americas» war laut den Angaben die erste Jahreshälfte von erheblichen Projektverzögerungen bei Grosskunden geprägt, allerdings hätten die Auslieferungen im zweiten Halbjahr deutlich zugenommen.
Marge leicht höher
Beim operativen Ergebnis verbesserte sich der Anbieter von Gehäusesystemen für Elektronik. Der EBIT stieg auf 3,5 Mio von 2,9 Mio CHF und die entsprechende Marge auf 2,7% von 2,4%. Laut CFO Wild hatte diese Verbesserung mit der Übernahme zu tun – «aber nicht nur», wie er anfügte. Unter dem Strich steht unter anderem wegen einer höheren Steuer- und Finanzbelastung ein unveränderter Reingewinn von 2,3 Mio CHF.
Im Ausblick auf das laufende Jahr nennt das Management keine konkreten Ziele. Angesichts der in den letzten Monaten feststellbaren Erholung in den Märkten blicke man aber optimistisch auf das Geschäftsjahr 2017, heisst es in der Mitteilung. «Wir haben 2017 eine gute Basis gelegt», sagte CFO Wild.
Er verwies dabei auf den Bestellungseingang, der um ein Viertel auf 144,8 Mio CHF anzog. Da Elma im Projektgeschäft tätig sei, habe der Auftragseingang zum Umsatz eine Vorlaufzeit von ein paar Monaten.
Laut Wild war dieses Plus nicht nur eine Folge der Trenew-Übernahme. «Sämtliche Regionen im angestammten Geschäft haben zugelegt», sagte er. Konkret wird das um Akquisitions- und Währungseffekte bereinigte Plus mit 12% angegeben.
Positive Wirkung entfalten
Ausserdem hofft das Management, dass sich die positive Wirkung der Akquisition im Geschäftsjahr 2017 entfalten wird. Die operative Zusammenführung der beiden Unternehmen am Standort in Wetzikon konnte laut den Angaben per Ende 2016 abgeschlossen werden. Das zusätzliche Know-how in den Bereichen Engineering, Computing und Stromversorgungen sei in die bestehende Produktpalette von Elma aufgenommen worden.
Die tiefen operativen Margen sollen sich laut CFO Wild in absehbarer Zeit verbessern. Es werde nach wie vor eine EBIT-Marge von 4% angepeilt, mittel- bis langfristig sogar von 8% bis 12%, sagte er. Eine solche Rentabilität sei eine Voraussetzung, um sich finanziell besser aufzustellen – und dies wiederum sei die Voraussetzung für die Auszahlung von Dividenden. Es seien aber «noch ein paar gute Jahre notwendig», um dieses Ziel zu erreichen, betonte er mit Blick auf die Eigenkapitalquote von 36,1% (Ziel: mehr als 50%).
Ausserdem hat sich die Elma-Gruppe per Anfang 2017 eine neue Führungsstruktur gegeben. Das bisherige Group Executive Board sei durch eine zentrale Gruppenleitung, bestehend aus dem CEO und CFO, ersetzt worden, hiess es dazu. Der CEO sei somit seit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2017 operativ für alle Regionen und Gesellschaften der Gruppe verantwortlich.
An der Börse sind die Elma-Papiere bislang ungehandelt. (awp/mc/upd/ps)