Emmi bestätigt Mittelfristziele und ernennt neuen Finanzchef
Luzern – Der Innerschweizer Milchverarbeiter Emmi hat mit Sacha Gerber einen Nachfolger für seine Finanzchefin Ricarda Demarmels gefunden, die demnächst auf den Chefposten aufsteigt. In Finanzkreisen kommt die Wahl gut an. Zudem will Emmi künftig stärker auf die Kapitaleffizienz fokussieren, bleibt jedoch eine konkretes Ziel schuldig.
Emmi hat im Rahmen seines Kapitalmarkttages die Katze aus dem Sack gelassen: Das Unternehmen hat sich den Calida-Finanzchef Sacha Gerber an Bord geholt. Ab dem neuen Jahr wird er die finanziellen Geschicke des Unternehmens leiten. Die bisherige Finanzchefin Ricarda Demarmels übernimmt per 1. Januar den CEO-Posten.
Die Wahl von Gerber kommt in Finanzkreisen gut an. Er gelte als «sehr kommunikativ, offen und versiert», kommentiert etwa der zuständige Analyst der ZKB, Patrik Schwendimann, die Wahl. Zudem habe er reichlich Erfahrung in der Lebensmittelbranche, denn er war von 2010 bis 2018 bei Hero tätig, zuletzt unter anderem auch als Finanzchef. Schwendimann beurteilt die Wahl somit als «eine gute Besetzung für Emmi».
Fokus auf Kapitaleffizienz
Nebst der wichtigen Personalie gibt Emmi am (heutigen) Kapitalmarkttag auch ein Update zu den Zielen in der kommenden Zeit. Wie einer Präsentation zu entnehmen ist, will sich das Unternehmen etwa verstärkt auf die Verbesserung seiner Kapitaleffizienz konzentrieren. Die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) soll sich mittelfristig verbessern. «Emmi gibt jedoch wie erwartet (noch) kein explizites ROIC-Ziel an», so Schwendimann.
Für die mittelfristige Dividendenausschüttungsquote peilt Emmi einen Wert zwischen 35 und 45 Prozent an. Diese hatte im vergangenen Jahr bei 34,56 Prozent gelegen, 2020 auf bereinigter Basis bei 34,34 Prozent. Die restlichen mittelfristigen Ziele sowie diejenigen für das laufende Jahr bestätigt Emmi in der Präsentation.
So ist weiterhin mit einem mittelfristigen Wachstum auf Konzernebene zwischen 2 und 3 Prozent zu rechnen. Die Reingewinnmarge soll zwischen 5,5 und 6 Prozent zu liegen kommen. Für das laufende Geschäftsjahr 2022 erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent, einen EBIT von 365 bis 280 Millionen Franken sowie eine Reingewinnmarge zwischen 4,5 und 5,0 Prozent.
Preise deutlich angehoben
In der aktuellen Situation mit immer weiter steigenden Inputkosten hat sich das Unternehmen derweil verstärkt auf deren Weitergabe fokussiert. Im August lag der Preiseffekt beim Umsatzwachstum gemäss der Präsentation bei 6,1 Prozentpunkten. Im Juli hatte dieser bei 5,6 Prozent gelegen und in den Monaten davor noch unter 5 Prozent.
Nebst den kontinuierlichen Preiserhöhungen nimmt das Unternehmen zudem strukturelle und organisatorische Anpassungen vor, um die Effizienz zu steigern und Kosten einzusparen. Damit könne das Unternehmen den aktuellen «perfekten Sturm» bewältigen.
An der Börse zeigen sich die Aktien wenig bewegt. Emmi legen gegen 10.00 Uhr mit +0,5 Prozent auf 785 Franken etwas zu. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert mit -0,57 Prozent negativ. Weitere Impulse könnten nach dem Kapitalmarkttag folgen, der um 10.00 Uhr begonnen hat. (awp/mc/pg)