Emmi steigert Gewinn und Dividende überdurchschnittlich

Emmi steigert Gewinn und Dividende überdurchschnittlich
Emmi-CEO Urs Riedener. (Foto: Emmi)

Luzern – Die Emmi-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 klar mehr verdient und zahlt entsprechend auch eine deutlich höhere Dividende. Für das laufende Jahr bleibt das Management wie gewohnt vorsichtig optimistisch. Das Umfeld dabei dürfte vor allem in der Schweiz herausfordernd bleiben, während Amerika dem Konzern mehr Freude bereiten dürfte. Die Aktie büsst aufgrund von Gewinnmitnahmen an Wert ein.

Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Berichtsjahr um gut 7% auf 202,7 Mio CHF und der Reingewinn um knapp 17% auf 140,3 Mio, die entsprechenden Margen legten entsprechend auf 6,2% von 5,9% bzw. auf 4,3% von 3,7% zu.

Dass der Reingewinn deutlich überproportional anstieg, hat vor allem mit dem Finanzergebnis zu tun. Dieses war im Vorjahr wegen der Frankenstärke deutlich negativer ausgefallen als 2016. Die Analysten blieben mit ihren Schätzungen einmal mehr unter den ausgewiesenen Zahlen, obwohl bekannt ist, dass Emmi mit ihren eigenen Schätzwerten jeweils sehr konservativ ist.

Konzernchef Urs Riedener gab sich mit den Gewinnzahlen zufrieden. «Im Gegensatz zum Umsatz sind die Erträge über unseren Erwartungen ausgefallen», sagte er am Mittwoch vor den Medien in Luzern. Die Verkaufszahlen waren bereits früher bekannt geworden (+1,4% auf 3,26 Mrd CHF, org. -1,0%), wobei vor allem die Division Americas organisch (und akquisitorisch) deutlich zulegte, während sich etwa im Heimmarkt Schweiz der Rückgang nach dem ersten Halbjahr (-2,4%) für das Gesamtjahr noch auf 2,9% beschleunigte.

Auch Bruttogewinn gesteigert
Auf Stufe Bruttogewinn gelang dem Konzern ebenso eine deutliche Margenverbesserung um 140 Basispunkte auf 36,2%. Die Verbesserung sei das Ergebnis weiterer Produktivitätssteigerungen, hiess es. Zudem hätten Markenprodukte innerhalb des Produktportfolios an Bedeutung gewonnen, was sich entsprechend positiv ausgewirkt habe.

Höhere Dividende
Freuen über das Ergebnis können sich die Aktionäre. Die Ausschüttung pro Aktie wird um 20% oder 1,00 auf 5,90 CHF erhöht, wobei sie aus Kapitaleinlagereserven erfolgt und entsprechend für Schweizer Privatinvestoren steuerfrei ist. Trotz der deutlich höheren Dividende bleibt die Ausschüttungsquote mit 22,5% genau in der Mitte der langfristig anvisierten Zielbandbreite von 20 bis 25%.

VR-Präsident Konrad Graber betonte denn auch, dass die Dividende nachhaltig sei, liess gleichzeitig aber auch durchblicken, dass die Quote in nächster Zeit kaum gross angehoben werden dürfte: «Emmi-Aktien hält man nicht wegen der Dividende, sondern weil es ein Schweizer Wert ist.»

Anhaltend hartes Umfeld
Für das laufende Jahr 2017 erwartet Emmi ein «anhaltend hartes Umfeld». CEO Riedener schätzt die Situation aktuell in etwa so ein «wie vor Jahresfrist mit ein paar Plus- und ein paar Minus-Punkten». Es gebe immer wieder Unsicherheiten und Unwägbarkeiten wie etwa letztes Jahr mit dem Brexit, die eine Prognose erschweren würden. Mit dem Start ins neue Jahr gab er sich soweit zufrieden: «Auf Basis der ersten zwei Monate 2017 würde ich den Start als geglückt, wenn auch nicht glorios bezeichnen.»

Insgesamt will der Milchverarbeiter 2017 einen leicht höheren Umsatz erzielen und die «verbesserte Ertragskraft stabilisieren». Im Detail heisst das ein organisches ein Konzernwachstum von 1-2%. Der EBIT soll im Bereich von 195 bis 205 Mio und die Reingewinn-Marge zwischen 4,0 und 4,5% zu liegen kommen.

Importdruck und Einkaufstourismus halten an
Insgesamt werde sich das internationale Geschäft – vor allem dank der getätigten Akquisitionen und einem «guten Momentum» in der Division Americas – günstig auf die Umsatzentwicklung auswirken, so Emmi. In der Schweiz dürften der massive Importdruck und der Einkaufstourismus hingegen anhalten, wobei Emmi den Umsatz «mit starken Marken und Innovationen» stabilisieren will. (awp/mc/pg)

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