Emmi steigert Umsatz 2011 um 1,4% auf 2,72 Mrd CHF
Emmi-CEO Urs Riedener.
Luzern – Der Milchverarbeiter Emmi hat den Gruppen-Umsatz im Geschäftsjahr 2011 steigern können, wenn auch organisch ein Minus eingefahren wurde. Der Markt Schweiz entwickelte sich aufgrund geringerer Handelsvolumina rückläufig, während im internationalen Geschäft sowohl in Schweizer Franken gerechnet als auch organisch ein deutliches Plus erzielt wurde.
Emmi hat einen um 1,4% höheren Gruppenumsatz von 2,72 Mrd CHF erwirtschaftet. Organisch, das heisst bereinigt um Akquisitions- und Fremdwährungseffekte, resultierte allerdings ein Rückgang um -1,9%. Für Emmi liegt der Nettoumsatz damit leicht unter den eigenen Erwartungen. Mit dem vorgelegten Umsatz für das Geschäftsjahr 2011 wurden die Schätzungen der Analysten zwar knapp verfehlt, das Unternehmen liegt aber mit seinen Erwartungen beim Betriebsgewinn auf Stufe EBIT und bei der Reingewinnmarge am oberen Ende der im Sommer gegebenen Guidance. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens einen Umsatz von 2,77 Mrd CHF geschätzt, bei einer engen Bandbreite von 2,75 – 2,79 Mrd.
Markt Schweiz rückläufig
In der Schweiz sank der Nettoumsatz 2011 um 2,1% auf 1,91 Mrd CHF. Der Rückgang sei primär auf Aktivitäten ausserhalb des Kerngeschäfts zurückzuführen. So wurden nicht kostendeckende Logistikdienstleistungen für Dritte aufgegeben. Das Handelsgeschäft verzeichnete geringere Volumina, heisst es. Die hieraus resultierenden Umsatzeinbussen wirken sich dafür aber positiv auf den Betriebserfolg aus, so Emmi. Markenkonzepte wie Emmi Caffè Latte, Luzerner und Energy Milk hätten sich dagegen «sehr gut entwickelt». Akquisitionsbereinigt resultierte ein Umsatzrückgang von 3,6%
International mit Umsatzplus
In den internationalen Märkten erzielte Emmi hingegen eine Umsatzsteigerung von 11% auf 811,4 Mio CHF. Gemäss Emmi liege der Umsatz damit am oberen Ende der Erwartungen. Das Umsatzplus sei zurückzuführen auf den Zuwachs bei Emmi Roth USA, die Steigerung bei Emmi Caffè Latte sowie die gute Entwicklung der jüngsten Akquisitionen wie Onken und Cypress Grove Chèvre, heisst es. Der starke Franken dagegen wirkte umsatzhemmend, dies vor allem beim Export von Käse. In Lokalwährung und akquisitionsbereinigt belief sich der Zuwachs dennoch auf 3,2%. Angesichts des äusserst anspruchsvollen Umfelds sei dieses Resultat beachtlich, so Emmi-CEO Urs Riedener. «Besonders freut mich die ausgezeichnete Entwicklung der jüngsten Zukäufe. Unsere wohlüberlegte Akquisitionsstrategie zahlt sich aus», lässt sich Rieder in der Mitteilung zitieren.
Frischprodukte Schweiz mit 0,3 Prozent mehr Umsatz
Die Molkereiprodukte, die umsatzstärkste Gruppe im Schweizer Markt, entwickelten sich rückläufig. Der Umsatz sank um 1,2% auf 708,4 Mio CHF. Einbussen gab es bei generischen Produkten; das mengenmässige Volumen sei auch tiefer gewesen. Die Gruppe Frischprodukte erwirtschaftete als einzige Gruppe ein Plus. Der Umsatz stieg aufgrund von Emmi Caffè Latte sowie den neu eingeführten Produkten Milk Shake und Yogurt Milk um 0,3% auf 370,5 Mio CHF.
Im internationalen Markt war allein die Produktgruppe Käse rückläufig, obwohl in den USA die Verkäufe von lokal produziertem Käse sowohl bei Emmi Roth USA als auch bei Cypress Grove Chèvre zweistellig zunahmen. Doch die Exporte aus der Schweiz litten unter dem starken Franken. Die grössten Umsatzsprünge verzeichneten Frischprodukte und Molkereiprodukte mit 41,3% und 48,8%. Bei letzteren sorgte das lokale Geschäft von CASP in den USA für den Zuwachs. Bei den Frischprodukten hätten sich unter anderem die Akquisition der Jogurtmarke Onken, die in Grossbritannien zweistellig wuchs, positiv ausgewirkt.
EBIT und Reingewinnmarge am oberen Ende der Eigenerwartungen
Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet der Milchverarbeiter einen Betriebserfolg auf Stufe EBIT in der Grössenordnung von 130 Mio CHF sowie eine Reingewinnmarge von rund 3%. Mit diesen Erwartungen liegt Emmi am oberen Ende der im August gegebenen Guidance. Als Gründe führt das Unternehmen die positive Entwicklung bei Akquisitionen wie Emmi Roth USA, Onken und Cypress Grove Chèvre an. Doch konnten auch Preiserhöhungen im Ausland im zweiten Halbjahr 2011 gut realisiert werden. Darüber hinaus wurden erfolgreiche Markenkonzepte aus der Schweiz wie Emmi Caffè Latte oder Energy Milk im In- und Ausland weiter gestärkt. Letztlich führte auch das konsequente Kostenmanagement zu weiteren Einsparungen.