Emmi-CEO Urs Riedener.
Luzern – Die Emmi AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 einen Gruppen-Umsatz von 2’684 Mio CHF erwirtschaftet. Dies entspricht einem Plus von 2,5%, wobei der Konzern in der Schweiz um 0,4% und im Ausland um 8,4% wuchs. Organisch, das heisst bereinigt um den Akquisitions- und Fremdwährungseffekt, belief sich das Wachstum auf 1,3%. Damit sei der Umsatz trotz des schwierigen Währungsumfelds leicht höher als erwartet ausgefallen, teilte die Milchverarbeiterin am Donnerstag mit.
Die vorgelegte Umsatzzahl übertrifft auch die Analysten-Schätzungen. Diese hatten gemäss AWP-Konsens einen Umsatz von 2’652 Mio CHF geschätzt, bei einer Bandbreite von 2’627 – 2’670 Mio CHF. In der Schweiz stieg der Nettoumsatz 2010 um 0,4% auf 1’952 Mio CHF. Positive Einflussfaktoren waren laut Mitteilung die gute Entwicklung der Markenkonzepte wie Caffè Latte, Kaltbach und Luzerner sowie die Akquisitionen Fromalp und Nutrifrais. Dem gegenüber standen der Preisrückgang durch tiefere Milchpreise sowie der Wegfall eines wichtigen Kunden 2009. Akquisitionsbereinigt resultierte ein leichter Umsatzrückgang von 1,5%.
Erfreuliche Entwicklung von Roth in den USA
In den internationalen Märkten erzielte Emmi eine Umsatzsteigerung von 8,4% auf 732 Mio CHF. Diese sei vor allem auf die erfreuliche Entwicklung von Roth in den USA zurückzuführen, auf den Exportzuwachs beim Käse und bei Caffè Latte, die Zusammenarbeit mit Venchiaredo und den Ausbau der Marke Trentinalatte in Italien sowie die Akquisition von Fromalp. Die positivere Konsumentenstimmung in den Schlüsselmärkten habe dieses Resultat begünstigt und die Auswirkungen des starken Schweizer Frankens gemildert. In Lokalwährung und akquisitionsbereinigt belief sich der Zuwachs auf 9,4%.
Reingewinnmarge «leicht über 3%» erwartet
Auf Stufe EBIT erwartet Emmi für das vergangene Jahr ein Betriebsergebnis (Stufe EBIT) in der Grössenordnung von 130 Mio CHF und eine Reingewinnmarge, die «leicht über 3%» liegt. Als Gründe dafür nennt Emmi u.a. die positive Entwicklung der jüngeren Akquisitionen, die weitere Stärkung der Markenkonzepte sowie das «konsequente Kostenmanagement». CEO Urs Riedener zeigt sich in der Mitteilung denn auch sehr zufrieden: «Die Resultate zeigen, dass wir mit unserer Strategie auf Kurs sind. Die Fokussierung auf wichtige Schlüsselmärkte und die Stärkung erfolgreicher Markenplattformen zeigen die erwartete positive Wirkung.»
Starker Franken lässt Preise steigen
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen aber noch wenig konkret. Im ersten Semester dürften die Milchrohstoffpreise auf dem Vorjahresniveau bleiben und die übrigen Rohstoffpreise (Kaffee, Früchte, Getreide) sowie die Verpackungspreise steigen, heisst es etwa. In der Schweiz und den beiden wichtigsten Auslandmärkten USA und Deutschland rechnet der Konzern mit einer stabilen Konsumentenstimmung. Der starke Franken werde aber zu weiteren Preiserhöhungen führen, wobei deren Auswirkungen auf die Nachfrage – vor allem beim Käse – ein Risiko blieben. Das gesamte Jahresergebnis wird am 25. März veröffentlicht. (awp/mc/ss/04)