Ems-Chemie wächst weiter und warnt vor Rohstoff-Engpässen

Magdalena Martullo

Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo. (Foto: svp-gr.ch)

Domat/Ems – Die auf Polymere und Spezialchemikalien ausgerichtete Ems-Gruppe ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018 weiter gewachsen. Gleichzeitig warnt das Unternehmen vor Rohstoff-Engpässen und einer Abschwächung der Weltkonjunktur. Die Börse schreitet zu Verkäufen.

Ems erhöhte den Umsatz in den Monaten Januar bis September um 10,8 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken. Gewinnzahlen gibt Ems zu den ersten neun Monaten jeweils nicht bekannt. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt aber unverändert, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Die Weltwirtschaft habe sich wie erwartet positiv entwickelt, resümiert Ems das bisherige Jahr. Doch mittlerweile würden sich die Anzeichen einer weltweiten Verlangsamung häufen. Auch politische Querelen und Handelseinschränkungen würden den Konjunkturmotor bremsen.

Unsicherheit und Rohstoffpreise steigen
In der Autoindustrie etwa, diese steht für rund 60 Prozent der Umsätze bei Ems, stellt der Konzern verzögerte Modell-Zulassungen fest. Es herrsche eine allgemeine Unsicherheit mit Blick auf die Rahmenbedingungen und es würden Lieferketten von einem Land in das andere verschoben. Bei vielen internationalen Firmen sei der Geschäftsausblick verhalten.

Was dazu kommt: Bei einigen Rohstoffen herrscht laut Ems ein «veritabler Versorgungsnotstand», was die Preise stark nach oben treibe. Dennoch sei es gelungen, auch im dritten Quartal ein überproportionales Mengenwachstum zu realisieren. Dies dank zahlreichen Neugeschäften. Das Wachstum sei in allen Regionen «erfreulich» ausgefallen.

Ems setzte in den ersten neun Monaten in beiden Sparten mehr um. Das deutlich umsatzstärkere Segment Hochleistungspolymere erzielte einen Erlös von knapp 1,55 Milliarden Franken und damit 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Segment Spezialchemikalien steigerte den Umsatz derweil um 9 Prozent auf 223 Millionen Franken.

Ausblick bestätigt
Für die nächsten Monate rechnet Ems mit einer Abschwächung der Weltkonjunktur. Auf eine Verlangsamung der Konjunktur habe man sich bereits Anfang Jahr mit Effizienzprogrammen vorbereitet. Eine rasche Lösung im Handelsstreit zeichne sich ebenfalls nicht ab und die Versorgungsengpässe dürften im Urteil des Unternehmens anhalten.

Das von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen bestätigt dennoch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr und ist zuversichtlich für die eigene Geschäftsentwicklung. Demnach dürfte der Nettoumsatz und das Betriebsergebnis leicht über dem Vorjahr zu liegen kommen. Nach Lesart des Unternehmens bedeutet dies eine Steigerung von bis zu 10 Prozent.

An der Börse schritten die Anleger zu Verkäufen, obschon die Analysten-Schätzungen mehr oder weniger getroffen wurden. Bis Börsenschluss büssten die Ems-Papiere in einem etwas leichteren Gesamtmarkt 0,8 Prozent ein. Es ist vor allem der vorsichtigere Wortlaut von Ems mit Blick auf die nahe Zukunft, der zu Abgaben verleitete. (awp/mc/ps)

Ems-Chemie

Firmeninformationen bei monetas

Exit mobile version