Ems-Chemie-Produktionsstandort in Domat/Ems. (Foto: Ems-Chemie)
Domat/Ems – Der Spezialchemie-Konzern Ems ist in den ersten drei Monaten weiter gewachsen, wobei sich die einzelnen Märkte unterschiedlich entwickelt haben. Für das laufende Geschäftsjahr wird weiterhin eine uneinheitliche Entwicklung der Konjunktur in den einzelnen Märkten erwartet. Ebenso wird mit weiter steigenden Rohstoffpreisen gerechnet. Die bisherige Guidance wird allerdings bestätigt.
Die Verkäufe der Gruppe nahmen im ersten Quartal 2012 um 2,5% auf 449 Mio CHF zu. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 6,3%, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Hauptbereich der Hochleistungspolymere stieg der Umsatz in der Berichtsperiode um 3,9% auf 373 Mio CHF bzw. um 7,3% in Lokalwährungen. Im Nebenbereich Spezialchemikalien erwirtschaftete die Ems-Gruppe 76 Mio, ein Minus von 3,8%. In Lokalwährungen lag der Umsatz dort hingegen um 1,8% über der Vergleichsperiode.
Bei den Hochleistungspolymeren habe die weltweite Marktposition gestärkt werden können. Im Segment Spezialchemikalien seien strategisch wichtige Neugeschäfte realisiert worden, heisst es weiter.
Über den Erwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Ems-Chemie die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) übertroffen. Im Durchschnitt wurde ein Umsatz von 435 Mio CHF prognostiziert.
Uneinheitliche Entwicklung in einzelnen Marktregionen
Die geografischen Märkte hätten sich, wie erwartet, unterschiedlich entwickelt, heisst es weiter. Während Nordamerika und Asien ein Wachstum verzeichnet hätten, hätten sich die Struktur- und Schuldenprobleme Westeuropas negativ auf dessen wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt.
Das weltweite Autogeschäft lag laut Mitteilung im ersten Quartal leicht über Vorjahr, wobei das starke Nordamerika- und das Asiengeschäft, das sich in Japan erholte, die Rückgänge in Europa kompensierten. Die Autoverkäufe seien gegenüber der Vorjahresperiode in Frankreich um 19% und in Italien um 21% eingebrochen, während sich Deutschland auf Vorjahreshöhe halten konnte. Weltweit seien zudem Kostensteigerungen festzustellen. Ausgehend von den hohen Energiekosten seien die Rohstoffpreise deutlich angestiegen.
Auf schwieriges Marktumfeld in Westeuropa eingestellt
Vor diesem Hintergrund habe sich Ems bereits im Vorjahr auf ein schwierigeres Marktumfeld, insbesondere in Westeuropa, eingestellt. In allen Märkten seien die geplanten Neugeschäfte mit Hochleistungspolymeren erfolgreich realisiert und weltweit neue Anwendungen mit Spezialitäten entwickelt worden. Einen besonders erfreulichen Geschäftsverlauf hätten Asien und Nordamerika verzeichnet.
Guidance bestätigt
Das Unternehmen bestätigt im Weiteren den Ausblick. Für 2012 erwartet das Ems-Management weiterhin einen Umsatz und ein EBIT auf Vorjahreshöhe. Aufgrund der hohen Energiekosten seien weiter steigende Rohstoffpreise absehbar. Zur Sicherung der eigenen Ergebnismarge sehe sich das Unternehmen gezwungen, die Verkaufspreise laufend den Rohstoffpreiserhöhungen anzupassen, so die Mitteilung weiter.
Dabei wird laut Mitteilung von einer unveränderten Konjunkturlage bei weiterhin steigenden Rohstoffpreisen und einem anhaltend starken Schweizer Franken ausgegangen. Im einzelnen dürfte sich gemäss Einschätzung des Ems-Managements in Asien und in Nordamerika die positive wirtschaftliche Entwicklung fortsetzen. In Westeuropa dagegen – speziell in den exportschwachen Ländern – sei vorderhand noch keine wesentliche Besserung der Konsum- und Investitionsstimmung zu erwarten. (awp/mc/pg)