Endress+Hauser 2011 mit Rekordwerten bei Umsatz und Gewinn
Klaus Endress, CEO Endress+Hauser.
Basel – Die weltweit in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Endress+Hauser-Gruppe hat 2011 erneut Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Beim Personalbestand nähert sich das Unternehmen mit Sitz in Reinach BL rasant der 10’000-Mitarbeiter-Schwelle. Endress+Hauser habe das vergangene Jahr weit über den Erwartungen abgeschlossen, gab Firmenchef Klaus Endress vor den Medien bekannt. Den Umsatz konnte das Familienunternehmen um 16% auf 1,525 Mrd EUR steigern. In Franken betrug das Plus dagegen nur 4,4%.
Beim Betriebsergebnis verbuchte das Unternehmen, das über 94 Gesellschaften in 43 Ländern verfügt, ein Plus um 32% auf 246,9 Mio EUR. Der Gewinn nach Steuern liegt mit 177,2 Mio EUR gar um 40 Prozent über dem Vorjahreswert.
Erfolg im Öl- und Gassektor
Vom Kundenkreis her legte Endress+Hauser 2011 im Öl- und Gassektor mit einem Plus von nahezu 50% am stärksten zu. Gekrönt wurde die Aufbauarbeit von mehr als zehn Jahren durch einen Rahmenvertrag mit dem Ölkonzern Shell, der die Baselbieter zum Hauptlieferanten für Prozesstechnik macht. Umsatzmässig wichtigster Abnehmer ist für Endress+Hauser weiterhin die chemische Industrie.
Regional gesehen bezeichnet das Unternehmen namentlich die Entwicklung in Amerika als «fulminant»: Die USA verdrängten China vom zweiten Rang. Wichtigster Absatzmarkt blieb aber Europa mit einem Umsatzanteil von 54,6 Prozent vor der Region Asien/Pazifik mit 23% und Amerika mit 19%. Das Schlusslicht bilden Afrika und der Nahe Osten mit 3,8%.
Deutlich höherer Personalbestand
Das unerwartet starke Wachstum erforderte letztes Jahr auch einen weiteren Ausbau des Personalbestands. Ende 2011 beschäftigte das 1953 gegründete Unternehmen 9414 Mitarbeitende, 9,5% mehr als 2010.
474 der 820 neuen Stellen wurden in Europa geschaffen, davon 297 in der trinationalen Region um Basel. In der Schweiz stehen 1’390 Mitarbeitende auf der Lohnliste der Gruppe.
Weiterhin auf Wachstumskurs
Auch für das laufende Jahr erwartet Endress+Hauser trotz grosser Unsicherheit ein «solides Wachstum». Angestrebt wird ein Umsatzplus von 11%, das bisher allerdings noch nicht ganz erreicht wurde. Zwar rechnet CEO Endress mit einer Abschwächung der Konjunktur, von Rezession oder Krise könne aber keine Rede sein, sagte er.
Seinen Optimismus untermauert Endress mit der Ankündigung, dieses Jahr 700 weitere Arbeitsplätze schaffen und 140 Mio EUR ins Unternehmen zu investieren. Auf die Unterstützung der Banken ist er dabei nicht angewiesen. Endress+Hauser konnte letztes Jahr die Eigenkapitalquote um 1,2 Punkte auf 69,9% steigern. Die Bankdarlehen sanken um ein Fünftel auf 40,2 Mio EUR. (awp/mc/pg)