Rapperswil-Jona – Einen Rekordwert von knapp 570 Millionen Kilowattstunden Erdgas/Biogas hat die EZL im Berichtsjahr ausgeliefert, ein Sechstel davon allein im kalten Januar 2017. Dass der Umsatz mit 49,476 Millionen CHF dennoch leicht unter dem des Vorjahrs (51,455 Mio. CHF) lag, hängt laut Aussage des CEO der EZL, Ernst Uhler, mit der Performance der Tochtergesellschaften Lampert Heizungen AG und MZ Sanitär + Heizung AG zusammen, die Umsatzeinbussen von 4 Mio. CHF hinnehmen mussten.
Das schwierige Marktumfeld sowie bei Lampert der Arbeitsvorrat aus dem Jahr 2016, der zu klein gewesen sei, werden als Gründe angeführt. Mit dem neuen Geschäftsführer Andreas Jost, der Anfang 2018 Herbert Züger bei MZ ablöste, sei jetzt eine junge und initiative Kraft am Ruder. Für 2018 ist Uhler bei seinen Töchtern optimistisch, die Auftragsbücher seien wieder voll und man habe diverse mittlere bis grosse Aufträge im Wettbewerb an Land ziehen können. Der Preisdruck aber bleibe insbesondere bei Neubauten und Sanierungen hoch.
4-Säulen Strategie
«In Bewegung», so das Motto über dem diesjährigen Geschäftsbericht, will die EZL bleiben. Und verfolgt dabei eine 4-Säulen Strategie, die VR-Präsident Müller an der Generalversammlung am 1. März 2018 vorstellte. Die tragende Säule ist weiterhin das Erdgas, ergänzt durch die zweite Säule Biogas, dessen grösstmöglicher Anteil aus der Region kommen soll. Für eine weitere Säule steht die Mobilität, also umweltfreundliches Autofahren mit Erd- und Biogas, was die EZL mit 8 Gastankstellen fördert, die 2017 2,5 GWh absetzten. Das Contracting als vierte Säule rundet die Strategie ab, sie umfasst Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Energieanlagen.
Transformationsprozess eingeläutet
Vor dem Hintergrund des Abstimmungsverdikts vom 21. Mai 2017, das den Bau neuer Atomkraftwerke verbietet und den Ausbau der erneuerbaren Energien fördert, ist die EZL der Überzeugung, die Weichen für die Zukunft richtig gestellt zu haben. Die Eigentümerebene erlaube rasche Entscheidungen, die Unternehmensebene treibe die Diversifiz ARA Obersee in Schmerikon mit einer Jahresleistung von 2,5 GWh anlaufen. Das entspricht der Menge, die 2017 über die acht EZL-Tankstellen als Treibstoff abgesetzt wurde. Da in Schmerikon sozusagen vor der Haustüre produziert wird, lässt sich der Biogas-Kreislauf in der Region hiermit sehr transparent darstellen.
Wechsel im Verwaltungsrat und Ausbau der Geschäftsleitung
Kurt Lüscher, ehemaliger CEO der Energie 360, ersetzt den bisherigen Vertreter der Credit Suisse Anlagestiftung im Verwaltungsrat der EZL, Roland Dörig. Die CS Anlagestiftung hat ihren Aktienanteil von bisher 30% auf 33,75% erhöht. Der Aktienanteil der Stadt Rapperswil-Jona liegt unverändert bei 35,49%. Somit kontrollieren die beiden Grossaktionäre nahezu 70% der ausgegebenen Aktien. Die Geschäftsleitung wird mit Paul Grüninger verstärkt. Der ausgebildete Elektroingenieur aus Rapperswil-Jona besitzt ein MBA der HSG und verantwortet zukünftig Beschaffung und Vertrieb.
Rundum zufriedene Aktionäre
Mit einer Erhöhung von 7,13% auf 5,14 Mio. CHF auf Stufe EBIT, was einer Margenerhöhung von 9,32% (2016) auf 10,4% im Berichtsjahr entspricht, wurde ein neuer Rekordwert auf Gruppenstufe erreicht. Der Reingewinn konnte um 47,6% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Das vor allem deshalb, weil der ausserordentliche Aufwand im Rahmen des Listings im ausserbörslichen Aktienhandel vom Vorjahr wegfiel. Die Aktionäre freut’s. Die Dividende steigt um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr, 50 CHF pro Aktie werden ausgeschüttet. Das entspricht einer Rendite von 2,7% beim aktuellen Kurs von 1’850 CHF. Freuen konnten sich die Aktionäre und Gäste auch über ein reichhaltiges Nachtessen im Anschluss an die GV, bei dem sie mit Zauberei und Comedy von Dan White und Archibald Brändli unterhalten wurden. (EZL/mc/hfu)
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