Martin Steiger, CEO Energiedienst Holding AG (Foto: EDH)
Laufenburg – Das Ergebnis der Energiedienst Holding AG war im Geschäftsjahr 2015 niedriger als im Vorjahr. Der Betriebsertrag sank im Vergleich zum Jahr 2014 um 82 Mio. Euro auf 1.003 Mio. Euro. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um 19,1 Mio. Euro auf 50,4 Mio. Euro (Vorjahr: 69,5 Mio. Euro). Der Jahresgewinn sank von 56,2 Mio. Euro auf 39,3 Mio. Euro. Der Stromabsatz nahm um 13 Prozent auf 9,4 Mrd. Kilowattstunden (kWh) ab (Vorjahr: 10,8 Mrd. kWh). Zum ersten Mal leistete das Projekt- und Grosshandelsgeschäft im Photovoltaikbereich einen Beitrag in Höhe von 17,6 Mio. Euro zum Betriebsertrag, wie das energieunternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Rückgang des Ergebnisses ist demnach auf mehrere vor allem exogene Ursachen zurückzuführen. Die Grosshandelspreise für Strom sind weiter gesunken, drückten so auf die Marge und führten auch zu einer Wertberichtigung auf Langfristverträge in Höhe von 7,1 Mio. Euro. Zudem ging der Stromabsatz an Weiterverteiler in Deutschland zurück. Unter anderem verursachen in diesem Kundensegment Wettbewerber einen massiven Preisdruck mit billigen Herkunftsnachweisen für Ökostrom aus Norwegen. Ebenfalls gesunken ist der Stromabsatz im Schweizer Markt. Hier hat sich der Wettbewerbsdruck aufgrund der anhaltend niedrigen europäischen Strompreise und des starken Frankens weiter verstärkt.
Die Aufwertung des Schweizer Frankens hatte einen negativen Effekt auf das EBIT von 3,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote vor Gewinnausschüttung ist mit 53 Prozent weiterhin sehr robust (Vorjahr: 54 Prozent).
Stromabsatz deutlich rückläufig
Die Energiedienst-Gruppe verkaufte 2015 insgesamt 9.408 Mio. kWh Strom. Sie liegt damit um 13 Prozent unter dem Vorjahr (10.828 Mio. kWh). Wesentliche Ursache für den Rückgang war das Verbundgeschäft, in dem der Absatz um 1.122 Mio. kWh hauptsächlich aufgrund von rückläufigen SWAP-Geschäften gesunken ist.
«Das Marktumfeld hat sich im vergangenen Jahr nicht stabilisiert. Die Lage der Energiebranche ist weit schwieriger denn je», sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. «Wir steuern dagegen, in dem wir neben unserem Kerngeschäft der Energieversorgung unser zweites Standbein, die Energielösungen, weiter und zügig ausbauen.»
Dividende gekürzt
Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird der Generalversammlung am 18. März 2016 eine Dividendenausschüttung in Höhe von CHF 1,00 vorschlagen. Im Vorjahr betrug die Dividende CHF 1,50 je Aktie mit Nennwert CHF 0,10.
Zurückhaltender Ausblick
Die sinkenden Grosshandelspreise sowie der zunehmende Wettbewerb werden nach Angaben des Managements weiterhin die Margen drücken. Dies gilt sowohl für den Schweizer als auch den deutschen Markt. (Energiedienst Holding/mc/ps)