Die kühlere Witterung hat 2012 den Energieverbrauch steigen lassen. (Foto: sasel77 – Fotolia.com)
Bern – Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2012 gegenüber dem Vorjahr um 3,7% auf 882`280 Terajoule (TJ) gestiegen. Hauptgrund dafür war die kühlere Witterung. Zum Verbrauchsanstieg trugen aber auch die positive Wirtschaftsentwicklung und das anhaltende Bevölkerungswachstum bei. Trotz dieses Anstiegs kann 2012 als durchschnittliches Energiejahr bezeichnet werden, da der Endenergieverbrauch von 882`280 TJ in etwa dem Mittel der letzten 10 Jahre entspricht, deutlich unter dem Spitzenwert des Jahres 2010 (911`100 TJ).
Zurückzuführen ist der Verbrauchsanstieg in erster Linie auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kältere Witterung: Die Heizgradtage, ein Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahmen gegenüber dem Vorjahr um 11,7% zu. Zum höheren Energieverbrauch bei trug aber auch die Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung (+1,0%), des Bruttoinlandprodukts (+1,0%), des Wohnungsbestand (Zuwachs, jedoch noch keine detaillierte Zahlen verfügbar) sowie des Motorfahrzeugbestands (+2,3%).
Zunahme bei Brennstoffen, Treibstoffen und Elektrizität
Der Brennstoffverbrauch stieg gegenüber dem Vorjahr stark an. Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht stieg um 7,4%, derjenige von Erdgas um 9,7%. Der Treibstoffverbrauch nahm insgesamt zu (+1,1%). Der Absatz von Dieselöl (+6,1%) legte deutlich zu, derjenige der Flugtreibstoffe (+2,4%) moderat, während der Benzinverbrauch wie in den letzten zwölf Jahren rückläufig war (-3,5%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich damit ungebrochen fort. Der Verbrauch von schweren Heizölsorten blieb praktisch konstant (+0,7%), jener von Petrolkoks stieg an (+7,1%). Der Elektrizitätsverbrauch nahm um 0,6% zu (siehe Medienmitteilung BFE vom 17. April 2013).
Verbrauchsanstieg auch bei den erneuerbaren Energien
Solarwärme und Biogas legen erneut deutlich zu
Der Verbrauch von Energieholz stieg um 10,6%. Auch die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen stieg mit 16,9% sehr deutlich an, was den anhaltenden Trend zu diesem Heizungssystem unterstreicht. Eine hohe Zuwachsrate gab es auch bei der Fernwärme (+6,4%). Wie schon im Vorjahr legten Solarwärme (+11,4%), Biogas (+4,8%) und auch die Biotreibstoffe wiederum deutlich zu (+15,6%). Rückläufig waren die energetische Verwendung von Industrieabfällen (-2,6%) und Kohle (-8,7%).
Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2012 ist ab der zweiten Hälfte Juli auf Internet verfügbar und Anfang August 2013 in gedruckter Form erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender Überblick (pdf). (BFE/mc/ps)