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Zürich – Im letzten Quartal 2013 bestätigte sich die im Gesamtjahr 2013 beobachtete Entwicklung des M&A-Markts in der Schweiz: tiefes Transaktionsvolumen. Im Vergleich zum Vorquartal sank die Anzahl der Transaktionen um zehn Prozent von 162 auf 146, während das offengelegte Transaktionsvolumen mit CHF 5.4 Milliarden nahezu unverändert blieb. Im Gesamtjahr 2013 wurden 580 Transaktionen angekündigt, was einem Rückgang um vier Prozent gegenüber 2012 entspricht. Das offengelegte Transaktionsvolumen lag 2013 bei CHF 20.8 Milliarden und belief sich damit auf weniger als ein Fünftel des Transaktionsvolumens aus 2012.
Der im Jahresvergleich erhebliche Rückgang des offengelegten Transaktionsvolumens im Jahr 2013 war darauf zurückzuführen, dass keine Multi-Milliarden-Franken-Transaktionen abgeschlossen wurden. Selbst bei Nichtberücksichtigung der grössten Transaktion im Jahr 2012, der Fusion von Glencore und Xstrata mit einem Volumen von CHF 49 Milliarden, ist der Rückgang des Transaktionsvolumens im Jahresvergleich mit 67 Prozent immer noch signifikant. Zwar hat sich die Anzahl an Transaktionen im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr mit einem Rückgang um vier Prozent leicht abgeschwächt, liegt aber immer noch über dem Durchschnitt aus den letzten fünf Jahren von rund 140 Transaktionen pro Quartal. Beat Dolder, Head Mergers & Acquisitions bei EY Schweiz, erklärt: «Im Berichtsquartal ist die Anzahl an Transaktionen im Vergleich zum vierten Quartal 2012 und dritten Quartal 2013 um zwölf bzw. zehn Prozent zurückgegangen. Trotz des eher geringen Volumens angekündigter Transaktionen im vierten Quartal 2013, wurde das Quartalsergebnis doch durch die grösste Transaktion des Jahres, den Verkauf der Sparte Bluttransfusionsdiagnostik von Novartis an Grifols SA für CHF 1.5 Milliarden, aufgewertet. Insgesamt blieb die Entwicklung des M&A-Markts in der Schweiz im Jahr 2013 hinter den positiven Erwartungen zurück, die auf der Verbesserung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten fussten.»
Sektor «Industriegüter und Dienstleistungen» verzeichnet grösste Aktivität
Im vierten Quartal 2013 trug der Sektor «Industriegüter und Dienstleistungen» 18 Prozent zur Gesamtzahl aller Transaktionen bei, gefolgt von den Sektoren «Einzelhandel und Konsumgüter» sowie «Medien, Technologie und Telekommunikation» mit je 16 Prozent. Der Anteil der Transaktionen im Segment «Einzelhandel und Konsumgüter» stieg im Vergleich zum Vorquartal um sechs Prozentpunkte und widerspiegelte damit den grössten Zuwachs aller Branchenindizes, während im Sektor «Medien, Technologie und Telekommunikation» mit fünf Prozentpunkten der stärkste Rückgang zu verzeichnen war.
Kleine Transkationen stellen die Mehrheit der Transaktionen mit offengelegtem Volumen
Der Anteil kleiner Transaktionen unter CHF 50 Millionen stieg im vierten Quartal 2013 von 34 auf 54 Prozent, wohingegen der Anteil an Transaktionen im mittleren Segment, d.h. in der Grössenordnung von CHF 50 bis 250 Millionen, von 47 auf 35 Prozent sank. Grosstransaktionen von über CHF 250 Millionen machten elf Prozent aller offengelegten Transaktionen aus, der niedrigste Wert im Gesamtjahr 2013. Da jedoch das Volumen der einzelnen Grosstransaktionen von über CHF 250 Millionen im Berichtsquartal relativ hoch ausfiel, ging das Gesamttransaktionsvolumen gegenüber dem Vorquartal nur geringfügig zurück. Im vierten Quartal 2013 wurde das Transaktionsvolumen bei etwa einem Viertel aller Transaktionen offengelegt.
Ausblick
Laut dem jüngsten Capital Confidence Barometer von EY werden steigendes Anlegervertrauen, günstige Finanzierungsbedingungen und verbesserte wirtschaftliche Fundamentaldaten die M&A-Aktivität in den reifen und wachstumsstarken Märkten beflügeln. Louis Siegrist, Managing Partner, Head Transaction Advisory Services bei EY Schweiz, meint dazu: «Allerdings bestehen nach wie vor erhebliche Risiken, die die positiven Aussichten beeinträchtigen könnten. Insbesondere neuerliche politische Unsicherheit rund um eine mögliche Straffung der Geldpolitik sowie potenziell schwächere Wirtschaftsdaten könnten die positiven Prognosen eintrüben.»
Jüngste Umfragen bei M&A-Experten in Europa haben einen positiven Ausblick für die Entwicklung des M&A-Markts ergeben, insbesondere in den deutschsprachigen Ländern. Laut diesen Umfragen ist davon auszugehen, dass die Aktivität auf Käuferseite vor allem durch das steigende Interesse potenzieller Investoren ausserhalb Europas beflügelt wird. Auf der Verkäuferseite ist eine Unterstützung der M&A-Aktivität durch Unternehmen zu erwarten, die durch Verkäufe Kapital für Investitionen in wachstumsstärkere Märkte beschaffen möchten.
Da die tatsächliche Entwicklung des M&A-Markts in den vergangenen Quartalen hinter den Erwartungen zurückblieb, sind die Prognosen verhaltener geworden. Es ist jedoch weiterhin von einer Zunahme der Aktivität am M&A-Markt auszugehen, vor allem aufgrund der soliden Fundamentaldaten. Darüber hinaus sind Private-Equity-Fonds gut auf die Investition ihrer im Jahr 2013 in Rekordhöhe aufgebauten Liquidität vorbereitet und können so zum Aufwärtstrend am Markt beitragen.
Der Bericht «Mergers & Acquisitions Quarterly Switzerland – Fourth Quarter 2013» wird ab Dienstag, den 14. Januar 2014, auf unserer Website www.ey.com/CH/de/Services/Transactions/Lead-Advisory verfügbar sein. (EY/mc/ps)
Über «M&A Quarterly Switzerland» von EY
Die Publikation «Mergers & Acquisitions Quarterly Switzerland» von EY fasst die sektorübergreifende Entwicklung des M&A-Markts in der Schweiz zusammen. Die Publikation bietet einen Überblick über den M&A-Markt, die Bewertungskennzahlen, Ereignisse und Übernahmegelegenheiten. Beim vorliegenden Quarterly handelt es sich um die 21. Ausgabe dieser Veröffentlichungsreihe seit Januar 2009.
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