Ernst Fehr nimmt Gottlieb Duttweiler Preis entgegen
Preisträger Ernst Fehr (r.) mit Fabrice Zumbrunnen, Präsident der «Stiftung Im Grüene». (Foto: GDI)
Rüschlikon – Der Gottlieb Duttweiler Preis ist in einer feierlichen Zeremonie an Ernst Fehr übergeben worden. Der Ökonom nahm die Auszeichnung im GDI Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon/Zürich vor rund dreihundert geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur entgegen. Die Lobrede hielt sein Kollege Dan Ariely, selber ein global einflussreicher Wirtschaftswissenschafter.
Fehr erhielt den renommierten GDI-Preis für seine bahnbrechende Forschung zur Rolle von Fairness in Märkten, Organisationen und bei individuellen Entscheidungen. Seine weltweit beachteten Forschungsarbeiten belegen, dass Menschen oft nicht vom Egoismus, sondern vom Wunsch nach Gerechtigkeit getrieben sind. Damit leistete Fehr als einer der wichtigsten Vertreter der Verhaltensökonomie einen entscheidenden Beitrag zur psychologischen Wende in der Ökonomik, die das Erklärungsschema des Menschen als Homo Oeconomicus revidiert.
Der Homo hat nicht nur einen Kopf, sondern auch ein Herz
Fehrs Verdienste für Wirtschaft und Gesellschaft unterstrich Fabrice Zumbrunnen, Präsident der «Stiftung Im Grüene» (zu der auch das GDI gehört), der die mit 100’000 Franken dotierte Auszeichnung an den in Zürich lehrenden Österreicher übergab. Zumbrunnen, Leiter des Departements HR, Kulturelles, Freizeit des Migros-Genossenschafts-Bundes, strich Fehrs Leistung bei der Neudefinition des Menschen in der Wirtschaftswissenschaft heraus und gratulierte: «Sie zeigen und beweisen, dass der Homo oeconomicus nicht nur einen Kopf, sondern auch ein Herz hat!»
Ernst Fehr ist der elfte Träger des Gottlieb Duttweiler Preises. Der politisch unabhängige Preis wird in unregelmässigen Abständen an Personen verliehen, die sich mit hervorragenden Leistungen für die Allgemeinheit verdient gemacht haben. Frühere Preisträger waren unter anderen Wikipedia-Gründer Jimmy Wales (2011), alt UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi A. Annan (2009) sowie der tschechoslowakische Präsident Václav Havel (1990). (GDI/mc/pg)