Andreas Sallmann, Präsident des Textilverbandes Schweiz. (Foto: zvg)
Zürich – Die Schweizer Textil- und Bekleidungsbranche hat im vergangenen Geschäftsjahr einen deutlichen Exportrückgang und damit verbunden eine leichte Abnahme der Wertschöpfung verzeichnet. Trotz dieses schwierigen Umfelds behaupten sich Schweizer Textilunternehmen erfolgreich in Nischenmärkten und halten am Produktionsstandort Schweiz fest, schreibt der Textilverband Schweiz in einer Mitteilung.
Die schweizerische Textil- und Bekleidungsindustrie blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. «Die Verunsicherung in den Ländern der Europäischen Union in Zusammenhang mit der Schuldenkrise hat unser Geschäftsjahr 2012 nachhaltig geprägt. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in Kombination mit dem starken Schweizer Franken verschärfte die Situation», so Andreas Sallmann, Präsident des Textilverbands Schweiz.
Exporte um 6,3 % zurückgegangen
In der Folge sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 6.3 % auf 2.8 Mrd. Franken. Ebenfalls rückläufig waren die Importe, welche um 2.7 % auf 7.39 Mrd. Franken gefallen sind. Die tieferen Aussenhandelszahlen wirkten sich auch auf die Wertschöpfung der Branche aus. Diese verminderte sich um 1.7 % auf 1.16 Mrd. Franken. Ende 2012 arbeiteten in der Schweiz noch rund 13‘600 Personen in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Trotz dieses schwierigen Umfelds, halten Schweizer Textilunternehmen am Produktionsstandort Schweiz fest. KMU-freundliche Rahmenbedingungen sind gefordert.
«Wir produzieren hier»
Flexibilität und Unternehmertum, Integration in die globale Wertschöpfungskette, Innovation durch Vernetzung und qualifizierte Berufsleute sowie eine nachhaltige Produktion – dank diesen Stärken hätten die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie ihre Produktivität seit dem Jahr 2000 um knapp 50 % steigern können, hält der Textilverband fest. Damit weiteres Wachstum möglich sei, setze er sich für einen liberalen Arbeitsmarkt ein. Denn Beschränkungen wie eine Sozialplanpflicht, die Mindestlohn- oder 1:12-Initiative seien hinderlich für Textilunternehmen.
Eine weitere Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sieht der Verband in der Energiestrategie 2050. Für die exportorientierten KMU’s steht der Abschluss von Freihandelsabkommen mit Indien, China und der russischen Zollunion ohne komplizierte Ursprungsregeln im Fokus. Und auch das bewährte duale Berufsbildungssystem der Schweiz soll weiter gestärkt werden. (Textilverband/mc/pg)