Erstes Hepatitis-C-Medikament wird uneingeschränkt vergütet
Bern – Ab 1. Juli wird das erste Medikament gegen Hepatitis C von der Grundversicherung uneingeschränkt vergütet. Das hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entschieden, nachdem es den Preis für das Medikament um einen Drittel senken konnte.
Bisher vergütet die obligatorische Krankenpflegeversicherung die neuen, wirksamen Medikamente gegen Hepatitis C nur bei einer moderat fortgeschrittenen Lebererkrankung oder wenn sich die Krankheit ausserhalb der Leber manifestiert. Diese Einschränkungen werden für das Medikament Zepatier nun per 1. Juli aufgehoben, wie das BAG am Montag mitteilte.
Damit können alle Infizierten mit Hepatitis C des Genotyps 1 und 4, was rund 60% aller Infizierten ausmacht, unabhängig vom Grad ihrer Lebererkrankung mit dem Medikament behandelt werden.
Die Ausweitung der Vergütung erfolgt gleichzeitig mit einer Preisreduktion. Das BAG konnte bei der Merck Sharp & Drohme AG eine Preisreduktion von 29,3% erreichen, nachdem der Preis von Zepatier per 1. Mai bereits einmal um 8,2% gesenkt worden war. Die Behandlung kostet in Zukunft 30’952 anstelle von 47’690 CHF.
Preisverhandlungen mit weiteren Herstellern
Mit den Zulassungsinhaberinnen der anderen, teureren Hepatitis-C-Medikamente ist der Bund weiterhin im Gespräch. Sollten sie ebenfalls zu markanten Preissenkungen bereit sein, werde das BAG auch für diese Medikamente die Vergütung ausweiten.
Ende April hatte das BAG entschieden, die Vergütung der neuen Arzneimittel gegen Hepatitis C per Anfang Mai auf weitere Patientengruppen auszuweiten. (awp/mc/ps)