EU-Innovationsprogramme: Schweiz wieder dabei
Bern – Der Bundesrat hat die Abkommen zur Teilnahme der Schweiz an den Forschungs- und Entwicklungsprogrammen Eurostars-2 und Active and Assisted Living genehmigt. Damit ist die Schweiz wieder Vollmitglied in beiden Programmen und wird von der EU mitfinanziert. Die Programme sind insbesondere für forschungsintensive KMU interessant, die durch grenzüberschreitende Kooperationen neue europäische oder globale Märkte erschliessen wollen. Die Teilnahme der Schweiz am AAL-Programm ist eine der zahlreichen Massnahmen des Bundes im Kontext der Fachkräfte-Initiative.
Mit der Genehmigung der Abkommen kann die Schweiz im Nachgang an die Assoziierung an Horizon 2020 rückwirkend ab Januar 2017 auch bei den Forschungs- und Entwicklungsprogrammen Eurostars-2 und Active and Assisted Living (AAL) wieder als Vollmitglied teilnehmen. Neben der aktiven Mitbestimmung bezüglich Ausrichtung der beiden Programme wird zudem das Schweizer Förderbudget mit Geldern von Horizon 2020 aufgestockt. Damit können zusätzliche Projekte mit Schweizer Partnern finanziert werden.
Zusammen mit im Innovationsbereich führenden Ländern wie Schweden oder Deutschland gehört die Schweiz zu den erfolgreichsten Ländern in beiden Programmen, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation in einer Mitteilung schreibt. Zwischen 2008 und 2016 konnten im Rahmen von Eurostars-2, 231 und in AAL 82 Schweizer Projektteilnahmen gefördert werden.
Kleine und mittlere Unternehmen machen ca. 60% aller Projektpartner aus. Diese vernetzen ihre Kompetenzen im Forschungsbereich mit internationalen Forschungsinstitutionen oder der Industrie und profitieren von neuen Marktzugängen. Im Fall von AAL werden auch Endnutzer wie beispielsweise Pflegeorganisationen eingebunden, um eine zielgruppenorientierte Entwicklungstätigkeit zu gewährleisten. Die zunehmende Beteiligung auch von aussereuropäischen Staaten eröffnet Schweizer Innovationsakteuren zusätzliche Perspektiven.
Active and Assisted Living
Im europäischen Programm Active and Assisted Living (AAL) entwickeln Forschungseinrichtungen, Firmen und Endnutzerorganisationen technische Lösungen, welche älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben, Arbeiten und Wohnen ermöglichen sollen. Durch AAL können beispielsweise im Bereich der Pflege Kosteneinsparungen erzielt werden, gleichzeitig eröffnet sich innovativen Firmen ein interessanter Wachstumsmarkt. Die Teilnahme der Schweiz am AAL-Programm ist eine der zahlreichen Massnahmen des Bundes im Kontext der Fachkräfte-Initiative.
Eurostars-2
Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm Eurostars-2 wurde im Rahmen der Forschungsinitiative EUREKA entwickelt, an der die Schweiz bereits seit über 30 Jahren beteiligt ist. Eurostars-2 ist auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten, die über zehn Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren. In Eurostars-2 Projekten können sie mit den besten europäischen Forschungsteams zusammenarbeiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen. Im grundsätzlich themenoffenen Programm werden die meisten Projekte in den Bereichen Produktions- und Fertigungstechnologie, Medizintechnologie und Digitalisierung durchgeführt. (SBFI/mc/pg)