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Zürich – Kommenden Sonntag stimmt das Schweizer Volk über die eidgenössische Volksinitiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer (Durchsetzungsinitiative)» ab. Euler Hermes und die Berner Fachhochschule haben bei rund 250 exportierenden Schweizer Firmen nachgefragt, welche Auswirkungen eine Annahme der Durchsetzunginitiative auf ihre Geschäfte hat. 66% der befragten Schweizer Exportunternehmen gehen von einem erhöhten Risiko für ihre Exportgeschäfte aus, weil die bilateralen Verträge durch eine Annahme gefährdet werden.
Dass die Durchsetzungsinitiative an sich bereits die bilateralen Verträge gefährdet, davon gehen 63% der befragten Firmen aus. „Allerdings bereiten sich lediglich 6% der exportierenden Firmen auf eine allfällige neue Situation ohne bilaterale Verträge vor“, erläutert Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Der EU-Raum ist mit 45% der Exporte und 66% der Importe gemäss Bundesamt für Statistik (2014) noch immer mit Abstand der grösste Export- und Importmarkt für Schweizer Unternehmen. Dies erhöht das Risiko für die Exportwirtschaft noch zusätzlich bei einer allfälligen Annahme der Initiative am 28. Februar.“
Diversifikation, um die Abhängigkeit vom EU-Raum zu verkleinern
Die wenigen Exportfirmen, die sich vorbereiten, versuchen mit Diversifikation, Förderung von Vertrauen in der Kundenbindung sowie mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten eine optimale Ausgangsposition zu ergattern. Einige Firmen geben auch an, ihre Produktion oder gar das ganze Unternehmen ins Ausland zu verlagern sowie Waren vermehrt in der Schweiz anstatt im Ausland verkaufen zu wollen.
„Die tiefe „ja“ und hohe „weiss nicht“-Quote bei dieser Vorbereitungsfrage weist auf eine grosse Unsicherheit bei exportorientierten Unternehmen hin“, ist Paul Amman von der Berner Fachhochschule überzeugt. „Unternehmen sollten sich dringend Gedanken machen, wie sie ihre Absatzmärkte diversifizieren können und beispielsweise auch häufiger in nicht EU-Länder exportieren.“ (mc/pg)
Über Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsbereich und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kautionen, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Business-to-Business(B2B)-Kunden Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoringsystem wird täglich die Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen verfolgt und analysiert, die in Märkten tätig sind, auf die 92% des globalen BIP entfallen. Das Unternehmen mit Sitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern vertreten und beschäftigt über 6’000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris kotiert (ELE.PA). Sie wird von Standard & Poor’s und Dagong Europa mit einem Rating von AA- bewertet. 2015 wies das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 890 Milliarden.
Euler Hermes Schweiz beschäftigt rund 50 Mitarbeitende an ihrem Hauptsitz in Zürich und den weiteren Standorten in Lausanne und Lugano.