EuroAirport rechnet mit weiterem Wachstum
Easyjet bleibt Wachstumsmotor auf dem EuroAirport.
Basel – Auf dem Flughafen Basel-Mülhausen soll es nach dem Passagierrekord von 2011 weiter aufwärts gehen, wenn auch weniger rasant: Die Direktion des EuroAirport (EAP) geht für das laufende Jahr bei den Passagieren von einer Zunahme von 3 Prozent aus.
Letztes Jahr hat der 1946 eröffnete EAP so viele Fluggäste verzeichnet wie noch nie: 5’053’664 Passagiere benutzten den binationalen Flughafen. Das sind 22% mehr als im 2010. Weil die Fünf-Millionen-Schwelle geknackt wurde, ist der EAP in Frankreich nun nicht mehr als regionaler, sondern als nationaler Flughafen eingestuft.
Im Linienverkehr wurde mit 4’727’644 Passagieren gar eine Zunahme um 25% erzielt. Bei den Charterflügen musste dagegen mit 315’698 Passagieren ein Minus von 5% verbucht werden.
Easyjet bleibt Wachstumsmotor
Flughafendirektor Jürg Rämi führte das starke Passagierwachstum vor den Medien neben der Stationierung zusätzlicher Flugzeuge der Billigairlines Easyjet und Air Berlin auch auf den starken Franken zurück. Dieser habe Schweizer Kunden, die am EAP 45% ausmachen, zu mehr Reisen bewegt. Vom Marktanteil her hat Easyjet in Basel-Mülhausen mit 46% die Spitzenposition weiter ausgebaut vor Air France und Air Berlin. Die Swiss folgt mit 6% auf Rang 4. Bei den Destinationen liegen wie schon im Vorjahr Paris und Berlin hinter Spitzenreiter London.
Weniger stark als die Passagierzahlen haben letztes Jahr die Flugbewegungen zugenommen. Mit 87’580 Starts und Landungen beträgt das Plus 14%. Zurückzuführen ist dies nach Angaben Rämis auf den Einsatz grösserer Flugzeuge und eine bessere Auslastung.
Frachtgeschäft im Minus
Rückläufig war im vergangen Jahr der Güterumschlag am EAP. Mit 103’712 Tonnen wurde ein Minus um 4% verzeichnet. Die Verantwortlichen führen diesen Rückgang auf die angespannte Wirtschaftslage und die sanierungsbedingte zweimonatige Schliessung der Hauptpiste für Grossraumflugzeuge zurück. In der Folge brach die Luftfracht um 32% auf 8740 Tonnen ein. Die Expressfracht konnte dagegen um 6% auf 32’597 Tonnen zulegen. Bei der LKW-Fracht wurde ein Rückgang um 2% auf 62’376 Tonnen registriert. Für 2012 geht EAP-Direktor Rämi trotz unsicherer Wirtschaftslage bei der Fracht von einem Wachstum um 8% aus.
Ab 2017 direkt ans Schienennetz angeschlossen
Weiter vorantreiben wollen die Flughafenverantwortlichen im laufenden Jahr den Bau einer neuen Frachthalle für 36 Mio EUR und den Bahnanschluss für rund 200 Mio EUR. Läuft alles rund, soll der EAP 2017 direkt ans Schienennetz angebunden werden.
Steuerrechtliche Fragen sollen bald geklärt sein
Eine baldige Klärung erhofft man sich auf dem EAP in der Frage, welches Arbeits- und Steuerrecht Schweizer Unternehmen im Schweizer Sektor des Flughafens anwenden müssen. Rechtssicherheit sei für die künftige Entwicklung des EAP von entscheidender Bedeutung. Derzeit wartet man auf einen Vorschlag Frankreichs. Angesichts der schwelenden Ungewissheiten haben bereits einige Schweizer Firmen den EAP verlassen. Nach Schätzungen Rämis verlor der Flughafen dadurch rund 200 Arbeitsplätze. Insgesamt ging die Zahl der Beschäftigten auf dem EuroAirport letztes Jahr um 192 auf 6200 zurück. (awp/mc/pg)