Evolva 2014 mit mehr Umsatz und mehr Verlust

Neil Goldsmith

Neil Goldsmith, Evolva-Mitgründer und ehemaliger CEO.

Evolva-CEO Neil Goldsmith.

Reinach BL – Evolva hat das Geschäftsjahr 2014 mit einem leicht höheren Umsatz, aber ebenso etwas grösseren Verlust und deutlich mehr liquiden Mitteln als im Vorjahr abgeschlossen. Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management von einer weiteren, deutlichen Umsatzsteigerung aus. Die Entscheidung über die Ausübung der Option auf eine 45-prozentige Beteiligung am Stevia-Geschäft mit Cargill soll demnächst fallen. Und erneut wird über eine zusätzliche Finanzierung nachgedacht.

Der Umsatz nahm im Berichtsjahr um 23% auf 10,7 Mio CHF zu. Rund 89% davon stammten aus Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Cargill, IFF, Ajinomoto, Roquette und L’Oréal sowie aus einer Lizenzgebühr-Vorauszahlung von Emergent, teilt Evolva am Dienstag mit.

Im Zuge der Fortschritte – vor allem mit den Projekten Stevia und Resveratrol – hätten sich die F&E-Aufwendungen um 22% auf 23,0 Mio CHF erhöht, heisst es weiter. Der Vertriebs- und Verwaltungsaufwand stieg um 29% auf 9,8 Mio, was teils auf die erstmalige Vermarktung von Produkten sowie eine höhere Vergütung für den Verwaltungsrat zurückgeführt wird. Zudem fielen – anders als im Vorjahr – Produktionskosten von 1,1 Mio an. Nach den höheren Kosten resultierte ein um 35% höherer Nettoverlust von 21,8 Mio.

Zudem wurde im Berichtsjahr die Neuausrichtung des Produktportfolios auf Ingredienzien abgeschlossen mit dem Verkauf von EV-035 an Emergent Mitte Dezember 2014. Der Wert der Transaktion betrage bis zu 70,5 Mio USD plus Lizenzgebühren, hiess es damals.

Gestärkte Kapitalbasis
Derweil verbesserte sich die finanzielle Lage von Evolva stark. So werden die liquiden Mittel und Festgeldanlagen per Ende 2014 mit 60,7 Mio CHF angegeben, nachdem sie sich im Vorjahr noch auf 29,3 Mio belaufen hatten. Einem Netto-Betriebsverlust von 19,8 Mio CHF (+58%) standen dabei vor allem eine Kapitalerhöhung im ersten Quartal des Berichtsjahrs sowie Transaktionen mit Cargill und im Zusammenhang mit dem Allylix-Kauf gegenüber.

Eine weitere Kapitalbeschaffung ist derweil in Diskussion. Um eine solide Finanzierungsbasis für die endgültige Entwicklung, Produktion und die anfängliche Vermarktung von Produkten sicherzustellen, erwäge das Unternehmen verschiedene Optionen, einschliesslich Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung, heisst es so weiter.

Erste Produkte eingeführt – zwei weitere sollen folgen
Evolva entwickle sich kontinuierlich von einem reinen F&E-Unternehmen zu einem Entwickler und Brauer von hochwertigen Spezialingredienzien. «Die Einführung unseres ersten Produkts Resveratrol im Jahr 2014 war ebenso ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess wie die Vermarktung von Vanillin durch IFF», wird CEO Neil Goldsmith in der Mitteilung zitiert. «Die Produktverkäufe dürften (…) dieses Jahr erstmals einen wesentlichen Umsatzbeitrag leisten», blickt CFO Jakob Dynnes Hansen auf 2015. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management eine Umsatzsteigerung von mindestens 30%.

Evolva führt derzeit Gespräche mit Cargill über die mögliche Ausübung einer Option, mit der man sich eine Beteiligung von 45% am Geschäft mit Stevia sichern könne. Falls die Ausübung erfolgt, werde 2015 mit einem erheblichen Barmittelabfluss gerechnet, da Evolva zusammen mit Cargill in die Markteinführung von Stevia im Jahr 2016 investieren würde, heisst es weiter. Zusammen mit der Akquisition von Allylix und den zunehmenden Aktivitäten in den Bereichen Scale-up, Produktion und Vermarktung dürfte sich der Barmittelabfluss durch Geschäftstätigkeiten 2015 beträchtlich erhöhen.

Das Unternehmen hat derzeit Resveratrol (eigene Vermarktung) und Vanillin (zusammen mit IFF) auf dem Markt. Deutlich mehr Produkte befinden sich in Entwicklung: Stevia (mit Cargill), Safran, «Ruby» (Roquette), Sandelholz, «Agate» (Aijinomoto), «Opal» (L’Oréal), Adlerholz (Universiti Malaysia Pahang), «Coral» (Cargill), «Tourmaline» (Takasago) und «Beryll» (BASF). Das zusammen mit der Übernahme von Allylix erworbene Nootkaton soll dieses Jahr verkauft werden; Safran soll 2016 auf den Markt kommen. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version