Evolva: Licht und Schatten im 1. Halbjahr

Neil Goldsmith

Neil Goldsmith, Evolva-Mitgründer und ehemaliger CEO.

Reinach – Evolva ist es im ersten Halbjahr 2016 gelungen, ein paar seiner Schwierigkeiten zu beseitigen. Insgesamt bieten die Zahlen für den Berichtszeitraum sowohl Licht als auch Schatten. So bleibt gerade der Ausblick für den Stevia-Süssstoff EverSweet eher unklar. Mit Blick auf die Produktumsätze sagt das Management für die zweite Jahreshälfte ein deutlicheres Wachstum voraus. An der Börse schlagen die Zahlen allerdings keine grossen Wellen.

Zwar hat das in den Bereichen Gesundheits-, Ernährungs- und Wellness-Produkte aktive Unternehmen bei seinem Süssstoff EverSweet Fortschritte erzielt. Hier habe man sich sowohl in technischen als auch regulatorischen Belangen sowie auf dem Gebiet des geistigen Eigentums in die richtige Richtung bewegt.

Bei der Präsentation zu den Halbjahreszahlen macht Evolva-CEO Neil Goldsmith aber einmal mehr klar, dass es noch keinen klaren Zeitrahmen für den Launch des Produktes gebe. Man gehe aktuell davon aus, rund um das Jahresende 2016 neue Informationen zu Stevia kommunizieren zu können. Vor allem die hohen Produktionskosten hatten dafür gesorgt, dass Evolva die Markteinführung bei der Vorlage der Jahreszahlen im März verschieben musste. Bei dem Süssstoff arbeitet Evolva mit dem Partner Cargill zusammen. Die beiden Unternehmen stellen die süssesten Moleküle der Stevia-Pflanze, Reb M und Reb D, durch Fermentation her.

Resveratrol-Engpässe beseitigt
Mit Blick auf das Produkt Resveratrol hebt CEO Goldsmith hervor, dass die Produktions-Engpässe beseitigt wurden. Resveratrol wird unter anderem in roten Weintrauben, Blaubeeren, Nüssen und anderen Pflanzen gefunden und ist eine Ingredienz, die mit verschiedenen funktionalen Effekten assoziiert wird, die durch starken Stress etwa infolge von Hitze, Dehydrierung oder Krankheiten ausgelöst werden. Zuletzt hatte Evolva hier eine Kooperation mit der US Navy mitgeteilt.

«Die Umsatz-Pipeline stimmt uns sehr zuversichtlich,» betont der CEO vor Journalisten und Analysten. Laut Goldsmith könnte Resveratrol ein Umsatzpotenzial von mehr als 100 Mio US-Dollar im Laufe der Zeit erreichen.

Zu seinem Produkt Nootkaton hebt das Unternehmen die Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Schädlingen hervor. Die jüngsten Sicherheitsdaten seien ermutigend, das Kundeninteresse bezeichnet der CEO als stark und das bisherige Feedback als positiv. Nootkaton kann in minimalen Mengen etwa aus der Schale der Grapefruit extrahiert werden.

Fokussierung lohnt sich
Unter dem Strich zeigt sich das Management in seiner Fokussierung auf Schlüsselprodukte bestätigt. Die Produktionskosten insgesamt habe man weiter deutlich gesenkt. Und für die zweite Jahreshälfte rechne man vor allem dank Nootkaton und Resveratrol mit steigenden Produktumsätzen.

Diese beziffert Evolva für das erste Halbjahr 2016 auf 0,4 Mio CHF – eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahreswert. Insgesamt erzielt das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2016 Erlöse in Höhe von 3,7 Mio CHF nach 8,3 Mio im Vorjahreszeitraum. Allerdings waren die Umsätze im ersten Halbjahr 2015 durch Einmalzahlungen in Höhe von 4 Mio CHF geprägt.

Die Kosten für Forschung & Entwicklung konnte Evolva reduzieren. Sie lagen mit 16,2 Mio CHF um 10% unter dem Vorjahreswert. Für die Berichtsperiode weist das Unternehmen einen Verlust von 18,8 Mio CHF aus, nach einem Fehlbetrag von 17,0 Mio CHF im ersten Semester 2015.

Höherer Barmittelabfluss
Der Barmittelabfluss durch Geschäftstätigkeiten erhöhte sich auf 15,7 Mio CHF gegenüber 14,6 Mio im Vorjahreszeitraum. Zum Stichtag verfügte Evolva über liquide Mittel in Höhe von 66,7 Mio CHF. Per Ende 2015 lagen diese bei 83,2 Mio CHF. Damit sei man für das zweite Halbjahr gut aufgestellt, erklärt CFO Jakob Hansen während der Präsentation. (awp/mc/ps)

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