Evolva-CEO Neil Goldsmith.
Reinach – Die in den Bereichen Gesundheits-, Ernährungs- und Wellness-Produkte aktive Evolva stellt für die nächsten Monate eine Kapitalerhöhung in Aussicht. Das erste Halbjahr 2015 schloss das Unternehmen mit einem noch höheren Verlust ab. Für das Gesamtjahr wird weiterhin mit einer deutlichen Umsatzsteigerung gerechnet.
Das Eigenkapital soll erhöht werden, um die finanziellen Ressourcen für weitere Investitionen in das Produktportfolio zu stärken, teilt Evolva am Mittwoch mit. Ziel sei ein Bruttoerlös von rund 60 Mio CHF. Die Kapitalerhöhung werde voraussichtlich innerhalb der nächsten Monate (abhängig vom Marktumfeld) wahrscheinlich in Form einer Bezugsrechtsemission durchgeführt, heisst es weiter. Die Credit Suisse werde dabei als Lead Manager und Sole Bookrunner und die Bank Vontobel als Co-Manager fungieren.
Die neuen Aktien sollen aus dem genehmigten Kapital von Evolva emittiert werden. Weitere Einzelheiten zur beabsichtigten Verwendung der Erlöse und zu den Bedingungen des Bezugsrechtsangebots würden zu Beginn der Transaktion bekannt gegeben.
Umsatz steigt auf 8,3 Mio Franken
Im ersten Halbjahr legte indes der Umsatz um zwei Drittel auf 8,3 Mio CHF zu. Davon seien 4 Mio CHF auf den Verkauf der Reihe antibakterieller Verbindungen EV-35 an Emergent BioSolutions Inc. entfallen. Rund 47% des Umsatzes stammen aus Forschungs- und Meilensteinzahlungen aus Unternehmenspartnerschaften. Produktverkäufe steuerten 0,2 Mio CHF zum Gesamtumsatz bei.
Demgegenüber nahm der Forschungs- und Entwicklungsaufwand um 56% auf 18,1 Mio CHF zu. Begründet wird dies unter anderem mit einem Anstieg des Personalbestands auf 111 von 79 im Zuge der Akquisition von Allylix. Die Investitionen in die Produktpipeline nahmen zu, da mehr Produkte in das Scale-up gelangten, heisst es weiter.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten legten um 44% auf 6,2 Mio CHF zu. Der Anstieg beruhe hauptsächlich auf dem höheren Personalbestand, dem Aufwand im Verkauf und Marketing und der einmaligen Aufwendung im Zuge der Integration von Allylix. Für die Berichtsperiode weist das Unternehmen einen Verlust von 17,0 Mio CHF aus, nach einem Fehlbetrag von 10,6 Mio CHF im ersten Semester 2014.
Höherer Barmittelabfluss
Der Barmittelabfluss durch Geschäftstätigkeiten erhöhte sich auf 14,8 Mio CHF gegenüber 9,4 Mio im ersten Halbjahr 2014. Davon entfielen 3,7 Mio auf die Tilgung der verbleibenden von Allylix im Dezember 2014 übernommenen Verbindlichkeiten. Die Tilgung der Schulden von Allylix wurde über die Veräusserung von Evolva-Aktien im Dezember 2014 finanziert, die sonst den ehemaligen Allylix-Aktionären zugeteilt worden wären. Unter Ausklammerung der Tilgung der Allylix-Schuld beträgt die zugrunde liegende Erhöhung des Barmittelabflusses durch Geschäftstätigkeit 1,8 Mio, heisst es weiter.
Der Bestand an liquiden Mitteln wird auf 47,4 Mio CHF am Bilanzstichtag beziffert. Per Ende 2014 lag dieser bei 60,7 Mio CHF. Die Total Aktiven betrugen 191 Mio nach 212,6 Mio im Vorjahr.
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015 wurde präzisiert. Abhängig von der Erreichung bestimmter Meilensteine und der Entwicklung der Produktverkäufe wird ein Umsatz von «rund 14 Mio CHF» in Aussicht gestellt. Bislang galt eine Umsatzsteigerung von mindestens 30% als Ziel. 2014 lag der Umsatz bei 10,7 Mio CHF. Produktverkäufe würden erstmals einen bedeutenden Umsatzbeitrag leisten, heisst es weiter. Der grösste Teil des Umsatzes werde jedoch nach wie vor aus F&E-Partnerschaften stammen.
Im zweiten Halbjahr 2015 dürfte ein gegenüber der ersten Jahreshälfte höherer Barmittelabfluss resultieren, was Evolva nicht zuletzt auf die höheren Herstellungs-, Vertriebs- und Marketing-Kosten zurückführt. (awp/mc/pg)