Alpiq-CEO Jasmin Staiblin. (Foto: Alpiq)
Zürich – Das Laden von Elektrofahrzeugen sowie die Stromerzeugung aus Sonne und Wind führen vermehrt zu volatilen Belastungsspitzen im Verteilnetz. Um diese Belastungsspitzen zu vermeiden, testet das Stadtzürcher ewz bei acht Elektrofahrzeug-Ladestationen im Rahmen eines Pilotprojekts die Alpiq-Technologie GridSense. Diese soll einen teuren Netzausbau minimieren und die Stromrechnung senken.
Von Juni bis November 2015 testet das ewz im Rahmen eines Pilotprojekts acht Elektrofahrzeug-Ladestationen im Werkhof an der Pfingstweidstrasse in Zürich mit der Lastmanagementsteuerung GridSense. Dort werden die Elektrofahrzeuge aufgeladen. Dieser Vorgang benötigt viel Strom und kann – wenn noch viele andere Stromverbraucher, wie beispielsweise Maschinen und Heizungen, am Netz sind – zu Belastungsspitzen führen. GridSense zeichnet diese Netzschwankungen auf und prognostiziert den idealen Ladezeitpunkt für die kommenden 24 Stunden. Treten die Belastungsspitzen auf, reduziert GridSense diese automatisch, indem der Ladevorgang zeitlich optimal gesteuert wird.
GridSense wird künftig komplette Gebäude dezentral steuern
Die patentierte Technologie GridSense wird dezentral im Gebäude installiert werden können. Die Lastenoptimierung über GridSense innerhalb eines Gebäudes erfolgt nicht nur über die Ladestation für Elektrofahrzeuge, sondern über alle mit dieser Technik ausgestatteten Stromverbraucher, wie Boiler und Wärmepumpen sowie Photovoltaikanlagen und Hausbatterien. Im Kern besteht die intelligente Technologie aus mehreren Algorithmen. Diese messen permanent Parameter wie Netzbelastung, Stromverbrauch und -produktion und beziehen Wetterprognosen sowie Stromtarife in die Berechnungen mit ein. Zudem erlernen die Algorithmen mittels künstlicher Intelligenz das Verhalten der Strombezüger.
Das Bundesamt für Energie (BFE) zeichnete anfangs Januar 2015 GridSense mit dem Energiepreis Watt d’Or 2015 aus. (Alpiq/mc/ps)