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Bern – Das Jahr 2013 hat für die Mehrheit der Exportbranchen erfreulich begonnen, verzeichneten doch 7 der 9 wichtigsten Branchen im Januar gestiegene Ausfuhren. Die Exporte stiegen real um 3,8% auf 16,74 Mrd Franken (nominal +4,5%), während die Importe um 2,4% auf 14,61 Mrd Franken sanken (nominal +0,4%). Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,1 Mrd. Franken, wie die Eidg. Zollverwaltung in einer Mitteilung schreibt.
Die Ausfuhrentwicklung zeigte im Januar 2013 ein in den letzten Monaten seltenes Bild: gleich 7 der 9 wichtigsten Exportbranchen schrieben ein Absatzplus, das kräftigste dabei die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. In der Minuszone verblieben hingegen die Maschinen- und Elektronikindustrie sowie die Metallindustrie; bei Letzterer hat sich der Rückgang gegenüber den vergangenen Monaten aber verlangsamt.
Uhrenindustrie legt erneut deutlich zu
Im Januar 2013 sind die Uhrenexporte wieder zweistellig gewachsen und zwar nominal um 10,8% auf 1,47 Mrd CHF; real betrug der Zuwachs 12,1%. Im Dezember waren die Ausfuhren noch nominal um 5,6% und real um 9,0% zurückgegangen. Insgesamt wurden aus der Schweiz im Januar mit dem Export von Armbanduhren 12,3% mehr und somit 1,40 Mrd CHF umgesetzt. Die Anzahl exportierter Armbanduhren ging dagegen um 2,8% au 2,1 Mio zurück.
Bei der Nahrungs- und Genussmittelindustrie nahmen die Getränkeexporte um die Hälfte zu, während die Verkäufe von Kaffee und Käse je um über einen Fünftel stiegen. Die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten sowie jene der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie (+ 540 Mio. Fr.) legten um je 8 % zu. Bei Letzterer erhöhten sich die Ausfuhren von pharmazeutischen Wirkstoffen und immunologischen Produkten um je einen Zehntel.
Erst zum zweiten Mal innert 20 Monaten wiesen die Exporte der Papier- und Grafischen Industrie wieder einen Anstieg aus (+ 6 %). Mit nahezu derselben Rate wuchsen die Auslieferungen der Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie, während jene der Kunststoffindustrie moderat zunahmen.
Textilmaschinen erstmals seit 17 Monaten wieder im Plus
Im Bereich der Maschinen- und Elektronikindustrie büssten namentlich die Ausfuhren von Kraftmaschinen kräftig ein (- 34 %). Deutlich war das Minus auch in der Sparte Kälte- und Wärmetechnik. Dagegen stieg der Versand von Textilmaschinen (+ 21 %) – das erste Mal seit 17 Monaten – sowie jene von Maschinen für die Papier- und Grafische Industrie. In der Metallindustrie traf der Rückgang eine breite Güterpalette. Gegen den Trend entwickelten sich hier die Exporte von Aluminium, die binnen Jahresfrist um 14 % zunahmen.
Deutlich mehr Ausfuhren nach Nordamerika
Abgesehen von Ozeanien und Lateinamerika (je – 4 %; Brasilien: – 26 %) setzte die Schweizer Exportindustrie auf allen Kontinenten mehr Güter ab. Gleich um 35 % weiteten sich die Lieferungen nach Afrika aus. Um 12 % nahmen die Ausfuhren nach Nordamerika zu (Kanada: + 18 %, USA: + 11 %; Pharmazeutika). Im Gleichschritt stiegen die Exporte nach Asien und Europa (+ 3 bzw. + 4 %). Bei Ersterem standen den Mehrverkäufen nach Indien (+ 32 %), Taiwan (+ 26 %), China (+ 16 %) und Hongkong (+ 14 %) deutlich rückläufige Ausfuhren in die Vereinigten Arabischen Emirate (- 35 %) und nach Japan (- 15 %) gegenüber.
Euro-Zone liefert Absatzsteigerung innerhalb der EU
Auch innerhalb der EU verlief die Entwicklung gegenläufig: während der Absatz in der Euro-Zone um insgesamt 7 % zulegte (Irland: + 150 %, vor allem Agrochemikalien; Österreich: + 47 %, Niederlande: + 23 %, Belgien: + 16 %; alle Pharmazeutika), sank jener in der Nicht-Euro-Zone um 13 % (u.a. Vereinigtes Königreich und Dänemark je – 19 %). (EZV/mc/pg)