Bern – Die Schweizer Wirtschaft hat im dritten Quartal so viele Waren ins Ausland abgesetzt wie noch nie. Für einen wichtigen Wirtschaftszweig, die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, galt dies aber nicht.
Im dritten Quartal nahmen die Exporte von Schweizer Produkten saisonbereinigt zum Vorquartal um 1,3 Prozent auf 66,96 Milliarden Franken zu, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Das ist ein Rekord.
Waren «made in Switzerland» finden also im Ausland nach wie vor reissenden Absatz. Der positive Trend, der seit dem zweiten Quartal 2020 – also dem Höhepunkt der Coronakrise – zu beobachten sei, habe sich fortgesetzt, kommentierte das BAZG.
Uhren auf Allzeithoch
Doch das gilt nicht für alle Warengattungen. Treiber des Wachstums war die Chemie- und Pharmabranche, die gut die Hälfte zu den gesamten Ausfuhren beisteuert. Vor allem immunologische Produkte seien gefragt gewesen, so das BAZG. Auch die Nachfrage nach Schweizer Uhren zog an und erreichte den höchsten Stand aller Zeiten.
Hingegen musste die Maschinen, Elektro- und Metallindustrie einen Dämpfer hinnehmen, nachdem es in den ersten beiden Quartalen des Jahres noch markant aufwärts gegangen war. Nun schrumpften die Ausfuhren um 3,0 Prozent, wobei vor allem die Kategorie Maschinen überdurchschnittlich nachgab.
Kein einheitliches Bild ergibt sich auch beim Blick auf die wichtigsten Absatzregionen. So nahmen laut dem BAZG die Ausfuhren nach Asien (+10,3%) markant und jene nach Nordamerika (+3,2%) leicht zu. Jene nach Europa gingen hingegen um 4,4 Prozent zurück.
Autoimporte boomen
Die Einfuhren nahmen im dritten Quartal um 0,8 Prozent auf 58,92 Milliarden zu. Damit sei zwar ein historischer Höchststand erreicht worden; tendenziell zeige sich seit Mitte Jahr allerdings ein abgebremstes Wachstum, heisst es im Communiqué. Dazu passt auch, dass real – also um Preisveränderungen bereinigt – die Einfuhren im Quartal sogar leicht rückläufig waren.
Auffällig bei den Importen waren die Einfuhren von Autos. Diese verzeichneten mit 2,7 Milliarden Franken den höchsten Importwert seit dem vierten Quartal 2020.
September im Gesamtbild
Die Aussenhandelszahlen zum September fügen sich ins Gesamtbild. Insgesamt beliefen sich die Exporte im Monat auf 22,76 Milliarden Franken. Damit nahmen die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat um 4,1 Prozent zu. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte allerdings nur ein leichtes Plus von 0,4 Prozent.
Bei den Einfuhren kam es im September ebenfalls zu einem leichten Anstieg. Sie nahmen um 2,2 Prozent auf 19,98 Milliarden zu (real: +0,9%). In der Folge stieg der Handelsbilanzüberschuss auf 2,78 Milliarden Franken von 2,30 Milliarden im August. Zur Erinnerung: Im Februar hatte die Schweiz bei dieser Kennzahl mit 5,5 Milliarden noch einen Rekordwert erreicht. (awp/mc/ps)