Exportstimmung der Schweizer KMU schwächt sich ab

Exporte

(Foto: anekoho - Fotolia.com)

Zürich – Die Stimmung der exportorientierten Schweizer KMU hat sich laut einer Umfrage abgeschwächt, bleibt aber positiv. Insgesamt erwarteten in der jüngsten Erhebung von Switzerland Global Enterprise (S-GE) noch 47 Prozent aller KMU steigende Exporte im zweiten Quartal, während 38 Prozent von einer Stagnation ausgingen.

Damit bestätigten sowohl die aktuelle S-GE Umfrage, wie auch das Credit Suisse-Exportbarometer den Abwärtstrend der Vormonate, teilten S-GE und die CS am Donnerstag mit. Der Grund für die Abschwächung dürfte in den Anzeichen für einen Rückgang des Industriewachstums in Europa und insbesondere in Deutschland liegen.

Über Wachstumsschwelle
Das Credit Suisse Exportbarometer bleibt mit 0,6 Punkten weiterhin über der Wachstumsschwelle, es ist aber erstmals seit über zwei Jahren wieder unter den langfristigen Durchschnitt von 1,0 Punkten gesunken. Das entspreche den Erwartungen der Credit Suisse, die für 2019 mit einer Normalisierung der Wachstumsaussichten gerechnet habe. Insgesamt gehen die Ökonomen der Grossbank aber weiter von einer wachsenden Nachfrage nach Schweizer Exportgütern aus.

Allerdings stellen auch die CS-Experten in der europäischen und allen voran in der deutschen Industrie vermehrt Anzeichen eines anhaltenden Rückgangs fest. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) im wichtigsten Exportland Deutschland habe Ende März auf einen Rückgang der Industrieproduktion für die kommenden Monate hin. Für die CS ist dies eine indirekte Folge des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

Hauptziel Deutschland
Die Schwäche in Deutschland spiegle sich in den Ausfuhren der Schweizer Maschinen-, Elektronik- und Metall-Industrie (MEM) wider, die unter anderem als Zuliefererbranche der deutschen Automobilindustrie fungiere. Den Beitrag von Schweizer Zulieferern für die deutsche Automobilindustrie schätzt die CS auf rund 12,3 Milliarden Franken.

Auch die S-GE Umfrage zeigt die Bedeutung des Exportmarkts Deutschland. 81 Prozent der Befragten wollen in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen in das nördliche Nachbarland ausführen. Mit 63 Prozent der Nennungen liegt Frankreich abermals auf Platz zwei, gefolgt von den USA (60 Prozent). Dahinter folgen die Exportmärkte Österreich, Italien sowie China.

Die KMU-Exportstimmung basiert auf der vierteljährlichen Befragung von rund 200 Schweizer KMU. Die Teilnehmer repräsentieren die Branchen Pharma/Chemie, Maschinenbau, Konsumgüter, Metallindustrie, Papier, Elektrotechnik, Präzisionsindustrie, Dienstleistungen, ICT und Food und liefern laut den Autoren damit ein aussagekräftiges Bild über die Exportaktivitäten der Schweizer KMU. (awp/mc/pg)

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