Bern – Die Schweizer Exportindustrie setzt ihren Höhenflug fort. Im zweiten Quartal resultierte ein weiterer Rekord. Zwischen April und Juni stiegen die Exporte saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent auf 66,21 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Damit wurde erneut eine Bestmarke gesetzt. Seit acht Quartalen geht es nun aufwärts.
Der Anstieg im zweiten Quartal gelang, obwohl die chemisch-pharmazeutische Industrie schwächelte (-1,2%). Dieser Wirtschaftszweig sorgt gleichwohl nach wie vor für gut die Hälfte der gesamten Schweizer Exporte.
Bei dieser Branche sollten die Schwankungen laut Experten nicht überinterpretiert werden. Weil die einzelnen abgerufenen Chargen zum Teil sehr gross seien, müssten die Werte mit einer gewissen Vorsicht genossen werden.
Gefragte Maschinen
Stattliche Mehrexporte gelangen der Maschinen- und Elektroindustrie (+5,2%). Aufwärts ging es auch mit den Ausfuhren von Metallen sowie Bijouterie und Juwelierwaren. Die Uhrenexporte hingegen stagnierten gegenüber dem Vorquartal auf hohem Niveau. Gegenüber dem Vorjahrwert, das noch stärker von Corona beeinträchtigt war, gab es bei den Uhren aber ein zweistelliges Wachstum.
Regional war die Entwicklung der Exporte uneinheitlich: So nahmen die Ausfuhren nach Europa um 3,4 Prozent auf einen Rekordwert von 39,2 Milliarden zu. Nach Asien und Nordamerika gab es hingegen leichte Rückgänge. Bei den Ausfuhren nach China gab es sogar den vierten Rückgang in fünf Quartalen.
Real ein anderes Bild
Bei den Ausfuhren gab es im zweiten Quartal ein Plus von 2,4 Prozent auf 58,60 Milliarden, was ebenfalls einem Rekord entspricht. In der Folge resultierte in der Handelsbilanz ein Quartalsüberschuss von 7,61 Milliarden.
Regional nahmen die Importe aus Asien und Nordamerika zu, jene aus Europa verringerten sich laut dem BAZG aber zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2020.
Sowohl import- wie auch exportseitig hätten die Preise allerdings angezogen, wurde vom BAZG betont. Real nahmen in der Folge die Exporte um 0,5 Prozent ab und bei den Importen resultierte eine Steigerung um nur 0,6 Prozent.
Juni im Trend
Im Monat Juni allein nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat leicht zu. Insgesamt beliefen sie sich auf 22,73 Milliarden Franken, was saisonbereinigt zum Vormonat einem Plus von 2,5 Prozent entspricht. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte ein etwas schwächeres Plus von 0,9 Prozent.
Bei den Einfuhren kam es im Juni hingegen zu einem leichten Rückgang. Sie nahmen um 0,7 Prozent auf 20,15 Milliarden ab, nachdem sie im Vormonat noch zweistellig angezogen hatten.
In der Folge stieg der Handelsbilanzüberschuss auf 2,57 Milliarden Franken von 1,88 Milliarden im Mai. Zur Erinnerung: Im Februar hatte die Schweiz bei dieser Kennzahl mit 5,52 Milliarden noch einen Rekordwert erreicht. (awp/mc/pg)