EY: Konsumenten grundsätzlich optimistisch – aber sparsamer bei Ausgaben

EY: Konsumenten grundsätzlich optimistisch – aber sparsamer bei Ausgaben
Martin Gröli, Leiter Consumer Products & Retail bei EY Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – Eine deutliche Mehrheit (96 Prozent) der Schweizerinnen und Schweizer beurteilt die eigene finanzielle und wirtschaftliche Lage als positiv oder neutral – nur 4 Prozent (Vorjahresperiode: 3 Prozent) sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation unzufrieden. Im Mehrjahresvergleich seit 2009 betrug der Anteil der positiv oder neutral gestimmten Konsumentinnen und Konsumenten nie weniger als 91 Prozent.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Altersgruppen und Einkommensklassen: In der Gruppe bis 35 Jahre und in der Gruppe mit einem Haushaltseinkommen von weniger als CHF 40’000 bewerten 40 respektive 20 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten ihre finanzielle respektive wirtschaftliche Situation als negativ.

Das sind die Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Basis dieser Untersuchung ist eine repräsentative (telefonische) Umfrage unter 400 volljährigen Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz.

Eingetrübte Konjunkturerwartungen
Allerdings erwarten lediglich 16 Prozent der Befragten (Vorjahr: 17 Prozent), dass sich ihre wirtschaftliche und finanzielle Lage in 2019 verbessern wird. Immerhin 78 Prozent (79 Prozent in der entsprechenden Vorjahresperiode) gehen davon aus, dass ihre Situation unverändert bleiben wird. Dagegen rechnen nur 15 Prozent (im Vorjahr noch 23 Prozent) der Befragten damit, dass sich die Wirtschaftslage der Schweiz in 2019 verbessern wird, knapp drei Viertel glauben an eine stabile Konjunkturentwicklung. Damit haben sich die Erwartungen spürbar eingetrübt, bleiben jedoch immer noch positiver als in den Jahren 2011 bis 2016.

Martin Gröli, Leiter Retail & Consumer Products bei EY in der Schweiz, kommentiert dies wie folgt: «Auch die Schweizer Konsumenten spüren: Wachstum ist endlich. Die Konjunktur verliert an Fahrt, zunehmende politische und wirtschaftliche Risiken bedrohen den Aufschwung, und auch der freie Handel, auf dem die wirtschaftliche Stärke der Schweiz teilweise beruht, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. 2018 spürten die Konsumenten zudem eine unerwartet hohe Inflation. Öl und Benzin, aber auch Krankenkassenprämien und einige Lebensmittel waren teils deutlich teurer als vor einem Jahr. Da blieb bei einigen weniger Geld im Portemonnaie übrig.»

Sparen ist Trumpf
Allgemein blicken jedoch 84 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten optimistisch in die Zukunft (Vorjahr: 85 Prozent) und auch die Zufriedenheit mit der Entwicklung des eigenen Lebensstandards herrscht in allen Altersgruppen vor, wenngleich sie mit steigendem Alter abnimmt. Bei den Konsumentinnen und Konsumenten mit einem Jahreseinkommen von weniger als CHF 60’000 Franken überwiegt der Anteil derer, die eine Verschlechterung des eigenen Lebensstandards sehen.

Demzufolge möchten Frau und Herr Schweizer 2019 ihre Ausgaben reduzieren, vor allem bei grösseren Einzelanschaffungen wie Autos oder Küchen sowie bei der Unterhaltungselektronik (Smartphones/Tablets). Heilig bleiben ihnen aber weiterhin Ferien, Freizeit und Lebensmittel. «Der Konsum war in den vergangenen Jahren ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Wirtschaft. Dies könnte 2019 neu auf die Probe gestellt werden, sofern Konjunktursorgen und eine steigende Inflation tatsächlich die Bürger dazu bringen, den Gürtel enger zu schnallen. Ein Selbstläufer ist der Aufschwung inzwischen auf jeden Fall nicht mehr», so Gröli.

Mehr Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz
Die eingetrübten Konjunkturerwartungen zeigen sich auch bei der Beurteilung der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes. Fast neun von zehn Befragten gehen davon aus, einen sehr oder eher sicheren Arbeitsplatz zu haben. Allerdings ist der Anteil derer, die ihren Arbeitsplatz für sehr sicher halten, gegenüber dem Vorjahr von 58 auf 36 Prozent gesunken und damit auf den tiefsten Wert seit 2009.Zu den grössten Sorgen (mit Bezug auf die persönliche finanzielle Situation) gehören aktuell eine zunehmende Umweltverschmutzung, Kriege/Bürgerkriege im Ausland sowie die Schuldenkrise in Europa. (EY/mc/ps)

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