Bern – Der schweizerische Aussenhandel hat im Jahr 2013 wenig Schwung gezeigt; die Exporte und Importe blieben laut der Statistik der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) nahezu auf Vorjahresniveau. Mit 23,96 Mrd CHF (VJ 23,83 Mrd) resultierte in der Handelsbilanz ein neuer Rekordüberschuss. Der Dezember 2013 wies mit 500 Mio CHF allerdings den niedrigsten monatlichen Überschuss seit März 2009 auf.
Die «harzige Entwicklung» der Exporte und Importe im Jahr 2013 sei zudem teilweise auf einen Methodenwechsel bei der Stromerfassung zurückzuführen, heisst es in der EZV-Mitteilung vom Donnerstag. Insgesamt stiegen die Ausfuhren im Gesamtjahr um 0,3 auf 201,2 Mrd CHF, real resultierte ein kleines Minus von 0,5%. Die Einfuhren erhöhten sich nomimal um 0,3% auf 177,3 Mrd (real -1,8%).
Die chemisch-pharmazeutische Industrie konnte die Ausfuhren nominal un 2,5% (real +3,7%) auf einen Höchstwert von 80,7 Mrd CHF steigern. Hier fiel das Plus von 7% bei den Agrochemikalien sowie der um 4% gestiegene Versand von Pharmazeutika auf. Langsamer als im Vorjahr weiteten sich die Exporte der Uhrenindustrie mit einem Anstieg von 1,9% (real -0,2%) aus; auch sie erreichten aber mit 21,8 Mrd CHF ein neues Rekordergebnis.
17% mehr Kaffee exportiert
Am deutlichsten expandierten die Ausfuhren der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+7,1%), wobei wachstumsmässig die Exporte von Kaffee (+17%) herausragten. Die Kunststoffindustrie erhöhte ihren Auslandumsatz um 5,3%, dies nachdem sie in den beiden Vorjahren ein Minus hinnehmen musste. Während der Absatz der Metallindustrie um 1,3% stieg, stagnierte jener der zweitgrössten Exportbranche, der Maschinen- und Elektronikindustrie (+0,1%).
Geographisch nahmen die Exporte nach Afrika um 7% und jene nach Lateinamerika um 6% zu. Der Umsatz in Nordamerika stieg um 5%, wobei sich die Lieferungen nach Kanada um 8% und jene in die USA um 4% erhöhten. Derweil sank die Nachfrage aus Europa (EU: -1%) und Asien, die zusammen 80% des Absatzes ausmachten, um je 1%.
Konsumgüterimporte steigen um 2,2 Prozent
Bei den Importen stiegen die Importe aller Hauptgruppen mit Ausnahme der Energieträger (-18%). Um 4,0% weiteten sich die Einfuhren von Investitionsgütern aus, dies vor allem von Baubedarfswaren aber auch im Maschinenbereich. Die Konsumgüterimporte stiegen um 2,2%. Dabei erhöhte sich die Nachfrage nach Arzneiwaren sowie jene nach Nahrungs- und Genussmitteln um rund je 8% auf. Dagegen sanken die Bezüge von dauerhaften Gütern wie Personenautos (-9%), Bijouterie (-7%) sowie Unterhaltungselektronik (-7%).
Nach Regionen gingen die Importe aus der EU (-2%) und Ozeanien (-12 %) zurück. Dagegen stiegen die Einfuhren aus den übrigen Kontinenten. Um 22 % legten die Bezüge aus Afrika zu. Aus Nordamerika kamen wertmässig 7% und aus Asien 6% mehr Güter in die Schweiz.
Starker Aussenhandel auch im Dezember
Auch im Dezember 2013 entwickelte sich der Aussenhandel stark, dies auch wegen eines zusätzlichen Arbeitstags im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Exporte stiegen wegen eines zusätzlichen Arbeitstages um 5,2 % auf 14,7 Mrd CHF, die Importe legte mit einen Plus von 8,4 % auf 14,2 Mrd CHF noch stärker zu. Die Preise der exportierten Güter gingen um 2,8% zurück, wogegen jene der Importprodukte um 3,0% zulegten. Der Überschuss in der Handelsbilanz betrug 0,5 Mrd CHF. (awp/mc/ps)