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Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat dem schwierigen globalen Wirtschaftsumfeld im Jahr 2012 getrotzt. Exporte und Import haben beide leicht zugenommen. Der Aussenhandel habe allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewonnen, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mit. Die Handelsbilanz schrieb mit 24,4 Mrd CHF (VJ 23,5 Mrd) einen Rekord-Überschuss.
Die Exporte sanken im Gesamtjahr real um 0,2% auf 200,9 Mrd CHF (nominal +1,5%), die Importe stiegen hingegen um 0,6% auf 176,5 Mrd CHF (+1,2%). Im vierten Quartal sanken die Exporte real um 1,2% auf 51,4 Mrd CHF, nominal resultierte ein Plus von 1,5%. Die Einfuhren stiegen im gleichen Zeitraum um 1,3% auf 44,7 Mrd (+2,4%).
Wachstum stützt sich auf lediglich drei Branchen
Das Exportplus stützte sich dabei laut EZV auf lediglich drei Branchen und wurde ausserhalb Europas erzielt. Die Entwicklung nach Branchen verlief derweil gegensätzlich: So standen den eindrücklichen Mehrverkäufen der Uhrenindustrie (+11%) kräftig rückläufige Exporte der Papier- und Grafischen Industrie (-13%) gegenüber.
Chemisch-Pharmazeutische Industrie legt deutlich zu
Bei der Chemisch-Pharmazeutische Industrie lag der Umsatz bei 79 Mrd CHF. Innerhalb der Branche stachen dabei die immunologischen Produkte mit +13% heraus. Nennenswert ist auch der Exportanstieg bei den Agrochemikalien von 9%. Der Versand der Nahrungs- und Genussmittelindustrie weitete sich um 3% aus. Während hier die Ausfuhren von Getränken (+14%) und Kaffee (+6%) wuchsen, seien jene von Tabakfabrikaten (-14%) und Schokolade (-5%), heisst es weiter. Der Absatz von Präzisionsinstrumenten stagnierte.
Sinkende Ausfuhren in der Kunststoff-, Metall-, Textil-, Maschinen- und Elektronikindustrie
Dagegen sanken die Ausfuhren der Bekleidungsindustrie um 3% und jene der Kunststoffindustrie um 6%. Zwischen 8 und 10% verringerten sich die Lieferungen der Metallindustrie, der Textilindustrie sowie der Maschinen- und Elektronikindustrie. Bei der Elektronikindustrie gingen vor allem die Exporte von Textilmaschinen deutlich zurück (-28%).
Rückläufige Nachfrage aus Europa, andere Kontinente nehmen deutlich zu
Während die Nachfrage aus Europa (EU: -1%) schwächelte, nahm jene in den anderen Kontinenten mehr oder weniger deutlich zu. Um je einen Zehntel wuchsen die Exporte nach Nord- (USA: +12%; Kanada: +9%) und Lateinamerika. Der Versand nach Ozeanien weitete sich um 6% aus und die Lieferungen nach Asien (+2%) und Afrika (+3%) legten ebenfalls leicht zu.
Die Exporte nach Saudi-Arabien (+23%), Singapur (+14%), Hongkong (+10%) und Japan (+7%) legten deutlich zu, die Ausfuhren nach China sanken hingegen um 12% und jene nach Indien um 10%.
13 % höhere Importe bei Energieträgern
Die Importentwicklung nach den Verwendungszweckgruppen verlief sehr uneinheitlich. Die Bandbreite reichte von +13 % (Energieträger) hin zu -4% (Rohstoffe und Halb-Fabrikate). Das kräftige Plus bei den Energieträgern sei massgeblich preisbedingt gewesen, heisst es weiter. Die deutlich grösste Gruppe, die Konsumgüter, nahm um 3% zu, während im Investitionsgütersektor die Nachfrage um 1% sank.
Die Importe von Rohstoffen und Halbfabrikaten reduzierten sich um 1,6 Mrd auf 41 Mrd CHF. Insbesondere der Rückgang bei den Metallimporten (-11%) belastete das Gruppenergebnis. Um 12% sanken ferner die Einfuhren von Papier. Die Bezüge der grössten Subgruppe, der Chemikalien, stagnierten, während jene von Uhrenteilen um einen Zehntel wuchsen. (awp/mc/pg)