Fall Hildebrand: Presserat rügt Weltwoche wegen Fehlern

Umschlag Weltwoche 4. Januar 2012

Umschlagillustration «Weltwoche» vom 4. Januar 2012. (Bild: Weltwoche)

Bern – Auf eine Beschwerde der Bank Sarasin gegen die «Weltwoche» hin hat der Presserat die Rolle der Medien in der Affäre Hildebrand analysiert. Sein Fazit: Trotz einzelner Fehlleistungen kamen die Medien im Fall Hildebrand ihrer Rolle als «Wachhunde der Demokratie» nach. Dies gilt auch für die «Weltwoche», deren Enthüllungen letztlich zum Rücktritt des Nationalbankpräsidenten führten. Dem Magazin sind aber gleich mehrere Fehler unterlaufen, weshalb der Presserat die Beschwerde der Bank teilweise gutheisst. Dies teilte derPresserat am Donnerstag mit.

In Bezug auf die generelle Rolle der Medien stellt der Presserat fest:

Fehler bei der «Weltwoche»
Ebenso eindeutig ist der Entscheid des Presserats in Bezug auf die «Weltwoche»: Sie hat den Fall zurecht aufgegriffen. Allerdings sind ihr dabei mehrere Fehler unterlaufen:

Hingegen sind für den Presserat die Voraussetzungen fürs Veröffentlichen der vertraulichen Informationen aus der Bank knapp erfüllt. Die «Weltwoche» durfte davon ausgehen, dass an den ihr zugespielten Infos etwas dran war und sie aus der Bank Sarasin stammten. Das Thema war zudem äusserst aktuell, von hohem öffentlichem Interesse und die Informationen waren dauerhaft vom Bankgeheimnis erfasst. Das Interesse, die Kontroverse um private Geschäfte des Nationakbankchefs zu klären, überwog den Umstand, dass ein Sarasin-Mitarbeiter mit seiner Indiskretion zwangsläufig das Bankgeheimnis verletzt hat. (Preserat/mc/ps)

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